Die richtige Produkt- und Verfahrensauswahl

Faustregel:

Je niedriger der Material- und Luftdruck eingestellt ist, umso besser kommt der elektrostatische Effekt zum Tragen. In der Praxis ist der Materialdruck häufig viel höher als nötig eingestellt. Dann muss na­türlich auch der Luftdruck entsprechend hoch sein. Die Folge: Die hohe kinetische Energie und der daraus resul­tierende Overspray verhindern, dass die Lacktröpfchen vom Werkstück effektiv angezogen werden. Deshalb ist es immer besser, die Drücke langsam zu steigern, bis die optimale Zerstäubung erreicht wird.

Airspray, AirCoat oder Hochrotation?

Die kleinsten Tröpfchen entstehen durch die reine Luft­zerstäubung oder Hochrotation. Der Lackierprozess ist hierbei etwas langsamer als beim luftunterstützten Air- less-Verfahren (AirCoat), dafür kann jedoch die höchste Oberflächengüte erreicht werden. Beim AirCoat-Verfah- ren sind sowohl die Tröpfchen als auch der Overspray und die Arbeitsgeschwindigkeit größer, wobei durch den elektrostatischen Effekt immer noch eine sehr gute Oberflächenqualität erreicht wird.

Als sehr gute Alternative bietet sich auch in der allge­meinen Industrie mehr und mehr das Hochrotations­verfahren an, das primär in Großserien eingesetzt wird. Es erzeugt ebenfalls eine sehr feine Zerstäubung und ein hohes Maß an Beschichtungsqualität und Material­effizienz.

Alle wesentlichen Vorteile der Elektrostatik gelten glei­chermaßen für sämtliche Elektrostatikprodukte - sei es manuell oder automatisch, für Lösemittel- oder Wasser­lacke, Niederdruck oder Hochdruck, oder als Hochrota­tionszerstäuber.

Die Entscheidung, ob manuell oder automatisiert be­schichtet wird, richtet sich primär nach wirtschaftli­chen Bedingungen und natürlich nach der technischen Machbarkeit. Manuell lackiert wird überall da, wo sich eine Automatisierung über Hubgeräte, lineare Achsen oder Roboter nicht lohnt bzw. nicht umsetzbar ist, z.B. bei sehr langen Kranteilen oder Flugzeugrümpfen.

Hochrotationszerstäuber mit Außenaufladung