Die Atmosphärendruck-Plasmatechnologie ermöglicht eine gezielte Veränderung der Oberflächeneigenschaften, um diese auf die Bedürfnisse der nachfolgenden Prozesse vorzubereiten. Die Plasmatreat GmbH präsentiert auf der Fakuma 2024 am Stand 1210 in Halle A1 die zahlreichen Möglichkeiten, die diese Technik bietet.
Inkompatible Kunststoffe verbinden
Die Oberflächenvorbehandlung Openair-Plasma kann durch ihre gezielte Oberflächenmodifikation etwa schwer verarbeitbarer Kunststoffe wie PP und PE die Haftfestigkeit von Klebstoffen und Lacken in industriellen Anwendungen deutlich steigern. Durch Plasma können auch ursprünglich inkompatible Kunststoffe miteinander verbunden werden. Damit können Hersteller mehr Materialien für eine Anwendung in Betracht ziehen und beispielsweise technische Kunststoffe durch kostengünstigere Standardkunststoffe oder Recyclingmaterial ersetzen.
Oberflächenaktivierung von Kunststoffbauteilen
Die Besucher des Messestandes können die verschiedenen Anwendungen der Plasmatechnologie live kennenlernen: Eine PTU1212 (Plasma Treatment Unit) zeigt die Oberflächenaktivierung von Kunststoffbauteilen. In dieser Anwendung findet die schonende Aktivierung mit einer Openair-Plasma Rotationsdüse statt. Die zweite Düse in der PTU ist eine spezielle PlasmaPlus-Beschichtungsdüse. Durch Zugabe eines siliziumartigen Präkursors in den Plasmastrahl lassen sich ohne lösemittelhaltige Chemikalien nanodünne Schichten auf Kunststoffoberflächen abscheiden. Je nach Anwendungsfall werden der Oberfläche so verschiedene Eigenschaften verliehen.
Applikation von Tapes auf plasmabehandelten Oberflächen
Gezeigt wird auch, wie die Plasmabehandlung auf Kunststoffoberflächen wirkt, wenn etwa im Nachgang ein Tape appliziert wird. Dazu demonstrieren die Plasmaexperten zunächst am Plasma-Livetisch, wie Prüfkörper aus verschiedenen Kunststoffen aktiviert werden. Anschließend bietet sich die Möglichkeit, auf der Demo-Anlage des Plasmatreat-Partners Glaub Automation ein Tape auf Prüfkörpern zu applizieren und die Wirksamkeit der Behandlung mit Openair-Plasma durch verschiedene Tests zu beweisen. Mit den Applizierköpfen von Glaub Automation können Klebebänder (einseitig oder doppelseitig klebend, mit Liner oder ohne), Pads und Schäume vollautomatisiert aufgetragen werden.
Plasmabehandlung von Türprofilen
Eine weitere Anlage veranschaulicht die automatisierte Plasmabehandlung von EPDM-Türprofilen. Mit mehreren statischen Düsen werden die Türprofile aktiviert und für den nachfolgenden Aufrag VOC- und lösungsmittelfreier Klebstoffe und Beschichtungen, in Form von Flock oder Gleitlacken, vorbereitet. Auch hierfür bietet die Plasmatechnologie Vorteile: Dank der Düsenanzahl kann eine selektive aber auch ganzflächige Vorbehandlung des Profils vorgenommen werden. Die Plasmaanlage ersetzt herkömmliche Vorbehandlungsmethoden wie etwa mechanisches Bürsten oder den Auftrag von Primern.