Betriebe verzeichnen hohe Zahl an Stromunterbrechungen

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Mit der fortschreitenden Elektrifizierung steigt die Bedeutung einer verlässlichen und stabilen Stromversorgung vor allem für die Industrie. Gleichzeitig steigt die Belastung der Netze durch den zunehmenden Anteil witterungsabhängiger erneuerbarer Energien. Wenn die Infrastruktur nicht Schritt hält, können Spannungsabfälle bis hin zu Ausfällen zunehmen.

Stromausfälle können Unternehmen erheblich beeinträchtigen. Produktionsausfälle, Maschinenschäden oder Datenverluste können die Folge sein. Viele Unternehmen in Deutschland sehen angesichts häufiger Stromunterbrechungen oder -ausfälle aktuell Risiken bei der Netzstabilität. Die  Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat vor dem Hintergrund einer wachsenden Sorge in der Wirtschaft vor Stromausfällen eine Umfrage zur Versorgungssicherheit durchgeführt.

Industrie am stärksten betroffen

An der DIHK-Befragung nahmen 2023 rund 1.000 Betriebe aus verschiedenen Branchen und Regionen beteiligt teil. In Bezug auf die Unternehmensgröße sind die Mehrzahl der antwortenden Unternehmen KMU. Ein Drittel der Unternehmen ist klein (bis 19 Mitarbeiter), 41 Prozent sind mittelgroß (bis 249 Mitarbeiter). 80 oder 10 Prozent der teilnehmenden Unternehmen sind sehr groß (1000 oder mehr Mitarbeiter).

Auch wenn sich vor allem diejenigen beteiligt haben, die von Stromausfällen besonders betroffen sind, sind die Ergebnisse für diesen Ausschnitt aus der Wirtschaft bemerkenswert: Knapp ein Drittel hat von den 1.000 Betrieben hat Stromausfälle von mehr als drei Minuten erlebt. 42 Prozent der antwortenden Unternehmen waren eigenen Angaben zufolge von kurzen spürbaren Stromunterbrechungen (unter drei Minuten) betroffen. In der Industrie meldeten sogar mehr als die Hälfte der Betriebe entsprechende Störungen. Knapp ein Drittel der Befragten hatten Stromausfälle von mehr als drei Minuten verzeichnet.

Starke finanzielle Auswirkungen

Laut Befragung haben die Stromausfälle erhebliche finanzielle Auswirkungen auf die Betriebe. Beispielsweise waren 2023 knapp der Hälfte der betroffenen Firmen unter anderem durch Produktionsausfälle und Maschinenschäden zusätzliche Kosten entstanden. Diese Belastungen lagen meist in der Größenordnung bis 10.000 Euro, viele erreichten aber auch bis zu 50.000 Euro, vereinzelt sogar mehr als 100.000 Euro.

DIHK schlägt Auskunftsrecht über Ursachen vor

Die genaue Ursache für die Stromausfälle ist der Befragung zufolge meist ungeklärt. So erfahren zwei Drittel der Unternehmen den Grund für die Schwierigkeiten im eigenen Betrieb nicht. "Solange Unternehmen die Ursachen für den Großteil der Stromausfälle nicht kennen, werden Zweifel an der Zuverlässigkeit der Netze wachsen", kommentiert der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer dieses Ergebnis. "Die IHK-Organisation schlägt daher beispielsweise ein Auskunftsrecht über die Ursachen von Stromausfällen und das Überarbeiten der Entschädigungsregelungen vor. Wichtig wäre auch ein Stichproben-Monitoring der Bundesnetzagentur für Stromausfälle unter drei Minuten. Denn diese werden vom offiziellen Monitoring bislang nicht dokumentiert." 

 

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