Die Teilnehmer erwartet bei den diesjährigen ZVO-Oberflächentagen erstmals ein sechszügig aufgebautes Programm mit über 90 Vorträgen. Im Fokus stehen unter anderem Themen wie Elektromobilität, Energiespeicherung und -umwandlung, REACH und seine Folgen für die Galvano- und Oberflächentechnik sowie Bauteilreinigung.
Forum Bauteilreinigung – Sauberkeit ist Voraussetzung
Unabhängig davon, wofür und welche Beschichtung eingesetzt wird, eine bedarfsgerecht saubere Oberfläche ist Grundvoraussetzung für deren Qualität und Haltbarkeit. Das vom Fachverband industrielle Teilereinigung (FiT) e. V. organisierte, eintägige Forum Bauteilreinigung bietet am 20. September umfassendes Wissen darüber, wie sich die für den Folgeprozess erforderliche Sauberkeit stabil und wirtschaftlich erzielen lässt. So findet sich auf der Agenda ein Referat zu biologischen Verfahren für die nachhaltige Oberflächenreinigung. Es informiert über die wesentlichen Unterschiede zwischen biologischer und konventioneller Teilereinigung sowie über realisierte Anwendungen. Galvanisch beschichtete Schrauben, bei denen Anforderungen an die technische Sauberkeit zu gewährleisten sind, stellen besondere Anforderungen an die Reinigung. Einerseits gilt es, kleinste Partikel von der Oberfläche zu entfernen, andererseits darf der durch die Beschichtung aufgebrachte Korrosionsschutz nicht beeinträchtigt werden. Lösungen, die dies ermöglichen und in nachfolgenden Prozessen (Verpackung/Transport) eine Partikelbildung verhindern, werden vorgestellt. Die Überwachung qualitätsbestimmender Parameter in Reinigungsmedien und der filmischen Bauteilsauberkeit sind wesentliche Faktoren für stabile und wirtschaftliche Reinigungsprozesse. Einen Überblick über geeignete Mess- und Analyseverfahren sowohl für die Kontrolle der Bäder als auch der filmischen Sauberkeit findet sich ebenfalls auf der Agenda. Präsentiert wird auch ein technisch und wirtschaftlich konsequent praxisorientiertes Konzept eines digitalen Qualitätsprotokolls für die Teilereinigung, das als Demonstrator umgesetzt ist. Es zeichnet sich durch eine ganzheitliche Erfassung und Industrie 4.0 kompatible Speicherung der Daten, einen modularen Aufbau sowie die gezielte Einbeziehung des Anlagenbedieners aus. Die Kontaktwinkelmessung ist eine bewährte Methode zur Charakterisierung von Oberflächeneigenschaften wie der Benetzbarkeit. Um das Verfahren auch auf sehr kleinen Bauteilen, beispielsweise lithografischen Strukturen und elektronischen Leiterplatinen, anwenden zu können, werden neue Dosiermodule vorgestellt, die eine Tropfengröße von nur 100 µm ermöglichen. Präsentiert wird außerdem ein Verfahren zum Nachweis von organischem Kohlenstoff (zum Beispiel Restschmierstoff) auf kleinen Metallproben ohne aufwendige Probenvorbereitung. Damit lässt sich beispielsweise die Reinigungsleistung von Entfettungsbädern schnell und effektiv kontrollieren. Die heutigen Sauberkeitsanforderungen für eine Beschichtung stellen auch hohe Anforderungen an die Qualität der Spülbäder bei gleichzeitig hoher Wirtschaftlichkeit. Diese Ansprüche lassen sich bei verbrauchten Spülwässern mit modernen Vakuumdestillationssystemen erfüllen.