Industrielle Teilereinigung

Prozesse innerhalb der Produktion, bei denen die Werkstücke von störenden Verschmutzungen und Kontaminationen befreit werden

Die Industrielle Teilereinigung bezeichnet die Prozesse innerhalb der Produktion, bei denen die Werkstücke von störenden Verschmutzungen und Kontaminationen befreit werden. Ziel ist es, die notwendige Technische Sauberkeit herzustellen, damit Nachfolgeprozesse störungsfrei ablaufen können oder die Endprodukte die notwendige Reinheit aufweisen.

Das Reinigungsgut besteht üblicherweise aus Metallen, Kunststoffen oder Verbundwerkstoffen, sowohl unbearbeitet als auch teilbearbeitet oder sogar fertig montiert. Die Arten der Verschmutzungen können unterschiedlich definiert werden: polar oder unpolar, filmisch oder partikulär.

Nach Art des Energieeintrags lassen sich die Reinigungsverfahren folgendermaßen einteilen:

  • mechanisch – abrasiv: Strahlen, Schleifen
  • mechanisch – nicht-abrasiv: Rühren, Mischen, Ultraschallreinigung, Spritzreinigung
  • thermisch – reaktiv: Wärmebehandlung weit über 100 °C in reaktiven Gasen
  • thermisch – nicht-reaktiv: Temp. unter 100 °C, erhöhte Badtemperatur, Dampfentfettung, in Abhängigkeit vom Reinigungsmittel
  • chemisch – abrasiv/reaktiv: Beizen in flüssigen Lösungen, Plasma-Reinigung, Sputter-Reinigung, Elektropolieren
  • chemisch – nicht-reaktiv: Reinigen mit organischen Lösemitteln, wässrigen Lösungen oder überkritischem CO2 

Der Reinigungsprozess läuft mit Ausnahme der manuellen Reinigung normalerweise in mehreren Schritten ab. Ein typischer Ablauf wäre:

  • Vorreinigung
  • Hauptreinigung
  • Spülen
  • Spülen mit deionisiertem Wasser
  • Spülen mit Korrosionsschutz
  • Trocknen

Bei höheren Reinheitsanforderungen, zum Beispiel in der Medizintechnik, können diese Schritte auch wiederholt und anders kombiniert werden.

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