Anlässlich der Verleihung des Dr. Erichsen-Preises 2023 am 25. April 2023 an Dr. Karl-Heinz Stellnberger lobte DFO-Präsident Jens Rautengarten seine großen Verdienste um die Entwicklung von Korrosionsprüfverfahren für den Bereich der industriellen Lackiertechnik in den letzten Jahrzehnten. Stellnberger entwickelte mehr als 144 Prüfungen. Seine Erfindungen, darunter viele die Schutzmöglichkeiten vor Korrosion betreffend, wurden in vielen Fällen patentiert. So etwa der sogenannte Stapeltest zur Prüfung des Spaltkorrosionsrisikos bei Blechcoils während der Lagerung und dem Transport - Stellnberber verbesserte damit das zuvor gängige Prüfverfahren entscheidend, indem er die Realität wesentlich besser abbildete und zudem die Prüfzeit deutlich reduzierte.
In Linz geboren, absolvierte Stellnberger zunächst eine Ausbildung als Chemielaborant. Parallel zu seiner Tätigkeit als Chemielaborant in der Abteilung Korrosion und Oberflächentechnik, schon damals bei der Voestalpine, bildete er sich in der Abendschule in der Fachrichtung Elektrotechnik weiter, um anschließend sein Studium in der Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen-Technische Chemie an der Universität Linz anzutreten. Der Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit auf die Themen Vorbehandlung und Korrosion wurde dann in seiner Doktorarbeit mit dem Titel „Chromatierung von verzinkten Feinblechen in Hinblick auf Cr (VI)-Ersatz“ deutlich, die er am Lehrstuhl für Korrosion und Oberflächentechnik der Universität Erlangen erfolgreich abschloss. Danach war er in unterschiedlichen Funktionen für die Voestalpine, jedoch immer in den Bereichen Korrosion und Korrosionsschutz, tätig. „Korrosion ist wie eine Krankheit, über die man nicht spricht. Man kann sie lediglich verzögern, aber nicht verhindern,“ fasste Stellnberger einmal die Triebfeder seiner unermüdlichen Beschäftigung mit dem Thema.