Am 2. und 3. Juli feierte Plasmatreat mit den Plasmatreat Technologietagen 2025 am Hauptsitz in Steinhagen das 30-jährige Jubiläum der Patentanmeldung seiner Openair-Plasma Technologie. Mehr als 200 Gäste, 16 Industriepartner und das internationale Vertriebsteam waren zugegen. Auf der Agenda standen Fachvorträge, Workshops, Präsentationen und eine Partnerausstellung von 16 Industriepartnern.
Vorträge zur Plasmatechnik
Hans Beckhoff, Geschäftsführender Inhaber von Beckhoff Automation, Dr. Joerg Ihde vom Fraunhofer IFAM, Dr. Alexander Stoppa von Irlbacher, Peter Auerbeck von den Grob-Werken und Gunnar Melles von tesa waren an der Ausgestaltung und Präsentation der Fachvorträge im Technologiezentrum von Plasmatreat beteiligt. Die Experten stellten neueste Trends in der Entwicklung neuer Produkte ihrer Unternehmen dar und zeigten, wie sie hier die Lösungen von Plasmatreat einsetzen. Beckhoff gab Einblicke in Neuerungen der Automatisierung, während Stoppa über Hardware-Designs für glasbasierte Mensch-Maschine-Schnittstellen für raue Industrieumgebungen sprach. Auerbeck und Melles stellten die Batterieproduktion für die E-Mobilität in den Mittelpunkt.
Geschichte des Unternehmens dargestellt
Lukas Buske, der als Mitglied der Plasmatreat-Geschäftsführung unter anderem die Bereiche Vertrieb und Service sowie die Marktsegmententwicklung verantwortet, ließ die Entwicklungsgeschichte der Openair-Plasma Technologie anhand der Automobilindustrie Revue passieren. Seither hat das Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit Kunden über drei Jahrzehnte hinweg ein breites Lösungsangebot entwickelt: von Labor- und Standalone-Systemen bis zur Integration von Anlagen in vollautomatische Linien. Allein in der Automobil- und Batterieproduktion kommt heute in weit mehr als 100 Anwendungen Technologie von Plasmatreat zum Einsatz.
Workshops mit viel Praxis
Insgesamt gab es acht Workshops, etwa zu HydroPlasma, einer Weltneuheit von Plasmatreat. Dem Plasmastrahl wird hier destilliertes Wasser zugeführt, was die Effektivität der Plasmabehandlung weiter verstärkt. Anhand kleiner, mit Fingerabdrücken verunreinigter Metallplatten wurde gezeigt, dass mit HydroPlasma auch hartnäckige Verunreinigungen wie Öle, Salze und Fette ohne Nasschemie entfernt werden können.
Anwendungsschwerpunkt Beschichtungen
Ein weiterer Wokshop zeigte die PlasmaPlus Technologie PT-Bond. Mit dieser lassen sich auf Materialien hauchdünne Beschichtungen auftragen, indem in spezielle Plasmadüsen gasförmige Präkursoren in die Plasmastrahlen injiziert werden. Das so angereicherte Plasma trifft dann auf die zuvor mit der Openair-Plasma Technologie behandelte Oberflächen und überzieht diese gezielt mit hauchdünnen, transparenten plasmapolymeren Schichten. Bei diesen kann es sich unter anderem um Haftvermittlerschichten für strukturelle Verklebungen oder um Korrosionsschutz-, Barriere- und Isolationsschichten handeln. Im Workshop wurde eine Tiefziehanwendung gezeigt, bei der Blech mit einer hauchdünnen Schutzschicht – statt mit Folie – überzogen wurde, die das Verkratzen des Blechs verhindert.
Korrosionsschutz im Fokus
Dem Thema Korrosionsschutz war mit „AntiCorr als Schutzschild für Oberflächen“ ein eigener Workshop gewidmet. Hier wurde eine Batteriewanne aus Aluminiumdruck- und Strangguss eines Kunden feinstgereinigt und mit AntiCorr beschichtet. Dazu kam ein mit einer Openair-Plasma-Düse und einer PlasmaPlus-Düse ausgestatteter Roboter zum Einsatz. Die Batteriewanne wurde so bei minimalem Präkursor-Einsatz effektiv gegen Unterwanderungskorrosion geschützt.
In vielen Industrien im Einsatz
Die von Plasmatreat entwickelte Plasmatechnologie ist in der Elektronikindustrie, der Medizin- sowie Luft- und Raumfahrttechnik, in der Verpackungs- und Batterieherstellung sowie in etlichen anderen Industriebranchen nicht mehr wegzudenken. Mit seinen Vertretungen und etwa 320 Mitarbeitenden ist Plasmatreat weltweit präsent und nahe bei seinen Kunden angesiedelt.