Glimpflich durch die Krise

Anzeige Top-Story | Erstellt von SC

Die Corona-Krise hat ab März/April 2020 auch die Farbenindustrie gebeutelt. Ihre Auswirkungen auf die Branche waren dabei sehr unterschiedlich. Während sich die Bautenfarben an gestiegenen Umsätzen freuen konnten, brachen die Absatzzahlen in anderen Sektoren geradezu ein. Die aktuelle Lage macht verlässliche Prognosen für 2021 schwierig. Es zeichnet sich aber konjunkturell ab, dass die Lack- und Druckfarbenindustrie glimpflich durch die Krise kommt.

In den sieben größten Abnehmerbranchen wurden 2020 auf dem deutschen Markt 345.000 Tonnen Lacke im Wert von 2 Milliarden Euro verkauft. Bei den Industrielacken kam es zu besonders starken Rückgängen, da die Produktion im verarbeitenden Gewerbe aufgrund des Lockdowns im Frühjahr 2020 teilweise stark eingeschränkt oder gar gestoppt wurde. Insgesamt betrug der Rückgang in der Menge -9,8%, im Wert -8,9%. Mit Abstand am stärksten brachen die Autoserienlacke ein, dies resultierte unter anderem aus der hohen Exportquote des Automobilsektors. Weniger dramatisch hat sich der Absatz in den Bereichen Möbel/Holz (-3,5%) und Autoreparatur (-7,8%) verringert. 2021 wird es wohl wieder zu einem deutlichen Anstieg von 5 Prozent bei den Industrielacken kommen insbesondere im Bereich Autoserie (OEM). Der Umsatz der Industrielacke insgesamt wird im laufenden Jahr mit 8 Prozent wieder kräftig ansteigen auf 2,9 Mrd. Euro.

Die Hersteller von Bautenfarben und Putzen haben 2020 auf dem deutschen Markt 950.000 Tonnen im Wert von 2.000 Millionen Euro verkauft. Bei den Bautenfarben gab es eine Corona-Sonderkonjunktur im DIY-Segment, ausgelöst durch Kurzarbeit und die Fokussierung auf das eigene Heim als Alternative zu Reisen, Sport oder Ausgehen. Der Profibereich konnte ebenfalls zulegen – wenn auch nicht so stark. Für 2021 prognostiziert der VdL in der Menge einen Rückgang von dem hohen 2020er Niveau um 8 Prozent auf 869 Tsd. Tonnen. Damit liegt die Menge noch deutlich über der des Jahres 2019 vor der Krise. Der Umsatz wird um minus 8 Prozent auf 1,84 Mio.Euro zurückgehen.

Insgesamt ist unsere Branche recht gut durch die Krise gekommen, es bleibt zu hoffen, dass sich auch die Rohstoffsituation im Laufe des Jahres wieder entspannt.

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