Mengen an farbstarkem Restpulver aufsaugen

Die neue Pulverbeschichtungsanlage wurde durch einen auf den spezifischen Einsatzfall abgestimmten Sauger ergänzt. Der auf einem Standardmodell basierende leistungsfähige Sauger ist ebenso für die Bodenreinigung wie für die Absaugung der Filter geeignet. Big-Bags sorgen für ein hohes Volumen.

Farbstärke ist eine notwendige Eigenschaft jener Pulver, mit welchen vor allem hoch beanspruchte Bauteile beschichtet werden. Diese Eigenschaft ist dann unangenehm, wenn die Pulver nicht an diesen Bauteilen anhaften, sondern in die Umgebung der Beschichtungsanlagen gelangen. Das lässt sich in der Praxis aber nicht vermeiden. Hier sind leistungsfähige Sauger gefragt. Diese werden auch benötigt, um die Reststäube aus den Filteranlagen der Entsorgung zuzuführen. Zahlreiche Unternehmen nutzen für diese Aufgabe Sauganlagen von Ruwac. Unter ihnen ist auch die Coatinq GmbH in Castrop-Rauxel. Sie ist Teil der Zinq-Gruppe, die an 45 Standorten in fünf Ländern als Dienstleister das Verzinken für die dauerhafte Korrosionsschutz-Behandlung anbietet. Die Unternehmensgruppe beschäftigt etwa 1.700 Mitarbeiter und 80 Auszubildende und ist laut eigener Angabe Marktführer im Feuerverzinken von Stahlkomponenten. An sechs Standorten – davon drei in Deutschland gelegen – gehört auch die Pulverbeschichtung zum Dienstleistungs-Portfolio. Coatinq beschichtet ganz unterschiedliche Bauteile für zahlreiche Kunden und diverse Industriebranchen. Betriebsleiter Michael Spaan erläutert: „Wir sind ein klassischer Lohnbeschichter, der Profile ebenso beschichtet wie Zaunelemente, Behälter und Komponenten für den Maschinenbau – und das in großem Maßstab. Pro Jahr verarbeiten wir rund 300 Tonnen Pulverlacke.“ Entsprechend bunt ist das Farbspektrum, das auf der neuen, erst im Jahr 2021 in Betrieb genommenen Durchlaufanlage verarbeitet wird. Aus diesem Grund kommt es zu zahlreichen Farbwechseln und damit einhergehend zu großen Mengen an Restpulver, die aufgesaugt und einer Verwertung zugeführt werden müssen.

Zahlreiche Farben in der Lohnbeschichtung

Bei dieser Arbeit gelten hohe Anforderungen nicht nur an die Beschichtungsqualität, sondern auch an die Sauberkeit im Betrieb und an einen geordneten Materialfluss bis zum Ende der Prozesskette. Aus diesem Grund planten die Verantwortlichen die Anschaffung eines leistungsfähigen Saugers, der sowohl die Bodenreinigung übernehmen kann, mit dem der Bediener aber auch die Filterkästen der Beschichtungsanlage aussaugen und somit entleeren kann. Den Anstoß für die Anschaffung einer Big-Bag-Anlage von Ruwac gab ein Vortrag von Ruwac-Vertriebsleiter Klaus Gazawi auf einer Online-Fachtagung für Oberflächentechnik. Er stellte eine ähnliche Anlage vor, die bei einem Landmaschinenhersteller im Einsatz ist – mit weniger Farbwechseln, weil dort überwiegend in der Hausfarbe „Saatengrün“ beschichtet wird, aber ebenfalls mit einem hohen Anspruch an Qualität, Sauberkeit und Nachhaltigkeit. Ein wichtiger Faktor aus Sicht von Coatinq war und ist die große Flexibilität, was die Auswahl der Abfüllbehälter betrifft. „Wir können verschiedene Palettengrößen und Big-Bags bis zu einem Kubikmeter Volumen und einer Tonne Gewicht verwenden“, sagt Michael Spaan.

Große Reichweite, universeller Einsatz

Der Rahmen der Anlage wurde so großzügig dimensioniert, dass auch die größten Big-Bags sich bei voller Befüllung ausbeulen und problemlos entnommen werden können. In der dritten Dimension ist die Absauganlage zwangsläufig ebenfalls groß, weil die angesaugten Pulverreste zunächst die Filtereinheit durchströmen und dann per Schwerkraft im Big-Bag abgesackt werden.
Die Filtereinheit besteht aus einer Kombination von Filtern der Staubklassen M (Vorabscheider) und H (Hauptfilter). Damit ist gewährleistet, dass auch kleinste und gegebenenfalls gesundheitsgefährdende Stäube mit einem maximalen Durchlassgrad von 0,005 Prozent zuverlässig zurückgehalten werden. Der Sauger ist für den Einsatz in Staub-Ex-Zone 22 konstruiert und zugelassen. Antriebs- und Silostationen sind in getrennten Einheiten, jedoch in einem gemeinsamen Fahrgestell untergebracht. Der 20 Meter lange Saugschlauch schafft die Voraussetzung dafür, dass die Saugstation – obwohl sie mobil ist – in der Praxis auch als stationäre Einheit genutzt werden kann. Mit dem Schlauch und den entsprechenden Saugwerkzeugen erreichen die Bediener sowohl die Filterkästen direkt an der Beschichtungsanlage als auch die Lager- und Bereitstellungsfläche für die mit Entsorgungsgut gefüllten Big-Bags. Ein weiteres praktisches Detail: Für diesen Anlagentyp hat Ruwac eine verlängerte Handabreinigung der Filter konstruiert. Der Bediener kann sie vom Boden aus betätigen, obwohl der Filter in einiger Höhe über dem Big-Bag angebracht ist. Ebenso praktisch ist, dass die Big-Bags, für die hier eine sinnvolle Zweitverwertung gefunden wurde, jeweils auf einer Palette ruhen. Damit lassen sie sich sehr leicht per Stapler austauschen und transportieren. Aus Sicht von Ruwac handelt es sich bei der mobilen (Groß-)Sauganlage für Coatinq um ein Konzept, das sich in erster Linie in der Pulverbeschichtung bewährt und das sich für die großflächige Bodenreinigung ebenso eignet wie für das Aussaugen beispielsweise von Filterkästen. Für den Anwender bietet die Anlage verschiedene Vorteile: Sie schafft die Voraussetzung für eine einfache, geordnete, kostengünstige und effiziente Re-Logistik, vorhandene Behälter können dafür genutzt werden.

Ruwac Industriesauger GmbH
www.ruwac.com

Coatinq Castrop-Rauxel GmbH
www.coatinq.zinq.com