Eine geschlossene Schleppschleifmaschine mit einer Steuerung über ein Touchpanel. (Bild: CB)

Schleppschleifen

Unter den Gleitschleifverfahren ist das Schleppschleifen insofern ein Sonderfall, weil das Werkstück durch die ruhenden Schleifkörper bewegt wird. In der Regel kommt ein rotierendes Trägerkarussell zum Einsatz, das zusätzlich mit mehreren drehenden Spindeln bestückt ist. Die zu bearbeitenden Teile, zum Beispiel Implantate oder ähnlich beschädigungs-empfindliche Werkstücke, können so berührungslos geschliffen oder poliert werden.

Anwendung findet das Verfahren beispielsweise bei Turbinenschaufeln und Präzisionsteilen für Pumpen oder Kompressoren. Karussellrotation und Drehbewegung der Spindeln gewährleisten dabei eine sehr gleichmäßige Werkstückbearbeitung. Variable Eintauchtiefen und Drehgeschwindigkeiten erlauben einen bis zu 40-mal höheren Materialabtrag als beim konventionellen Gleitschleifen. Außerdem sind Schleppschleifprozesse durch Sonderspannfutter und Pneumatikunterstützung zur schnellen Be- und Entladung automatisierbar. Zusammen mit einem Beschickungsroboter lässt sich so eine hohe Universalität bei großer maschineller Effizienz erreichen. Je nach Schleifkörper und Compound sind mittlere Rauheitswerte (Ra) unter 0,2 µm realisierbar.

Schleppschleifprozesse erzielen im Vergleich zu anderen Gleitschleifprozessen eine sehr hohe Abtragsleistung, da die Teile in einzelnen Spindeln eingespannt sind, deren Drehbewegung sich mit der allgemeinen Karussellbewegung überlagert.

Je nach Anwendungsfall können unterschiedlichste Schleifkörper in Bezug auf Form und Größe zum Einsatz kommen. (Bild: Walther Trowal)