VCI: EU-Parlament nimmt Kompromiss zur CLP-Revision an

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Der ausgehandelte Kompromiss zur CLP-Revision wurde angenommen. Damit kommen einige neue Regelungen in der Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Chemikalien auf die Industrie zu.

Ziel der CLP-Verordnung ist, die Akteure in der Lieferkette und die breite Öffentlichkeit über mögliche Gefahren von Stoffen und Gemischen zu informieren. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) unterstützt grundsätzlich die aktuelle Überarbeitung der CLP-Verordnung, äußert aber gleichzeitig klare Bedenken etwa bei der Anpassung von Kennzeichnungsetiketten, der Einstufung von Stoffen mit mehr als einem Bestandteil und der verstärkten Nutzung von Stoffgruppierungen.

„Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuell angespannten wirtschaftlichen Lage sorgen solche Maßnahmen nur für zusätzliche Belastungen in den Unternehmen. Wichtig ist, dass zügig praxisnahe Hilfestellungen und Leitlinien für die Unternehmen zur Verfügung stehen, damit die Umsetzung möglichst reibungslos verläuft“, so Ulrike Zimmer, Bereichsleiterin Technik und Umwelt im Verband der Chemischen Industrie (VCI).

VCI plädiert für Qualität vor Quantität

Die Neugestaltung der Kennzeichnungsetiketten aufgrund von neuen Formatierungsvorgaben stelle eine erhebliche finanzielle Belastung für die Industrie ohne erkennbaren Mehrwert für Endverbraucher oder professionelle Verwender dar. Darüber hinaus sollen künftig Stoffe stärker auf Basis ihrer einzelnen Komponenten bewertet werden und weniger auf Basis des Gesamtstoffs. Dadurch müssen viele aktuell sichere Stoffe intern neu bewertet werden und könnten in Zukunft weiteren Beschränkungen und Verboten unterliegen. Kritisch sieht der VCI auch die verstärkte Nutzung von Stoffgruppierungen, bei denen verschiedene Stoffe mit struktureller Ähnlichkeit zusammen bewertet werden. Dadurch könnten relevante Informationen zu Einzelstoffen verloren gehen. Bei der Gefahrenbewertung sollte die Qualität weiterhin Vorrang vor der Quantität haben.

Positiv beurteilt der VCI die Einführung digitaler Etiketten, die Endverbrauchern den Zugang zu relevanten Informationen in Zukunft erleichtern sollen. Auch die Gleichstellung von Faltetiketten mit klassischen Etiketten ist mit Blick auf die Mehrsprachigkeit ein Gewinn für die Industrie. Ebenfalls befürwortet der VCI, dass Chemikalien künftig in sogenannten Nachfüllstationen ohne Einwegverpackungen abgegeben werden können.

Hintergrund der CLP-Diskussion

Ende 2022 legte die EU-Kommission Vorschläge zur Änderung der CLP-Verordnung (Regulation on Classification, Labelling and Packaging of Substances and Mixtures) vor. Die CLP-Revision ist ein Baustein der 2020 veröffentlichten „Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit“ der EU-Kommission. Mit zahlreichen Maßnahmen zum Gesundheits- und Umweltschutz ist sie Teil des europäischen „Green Deals“ und wird weitreichende Folgen für die Industrie haben.

Der VCI und seine Fachverbände vertreten die Interessen von rund 1.900 Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie und chemienaher Wirtschaftszweige gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. 2022 setzten die Mitgliedsunternehmen des VCI rund 260 Milliarden Euro um und beschäftigten knapp 550.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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