Digitalisierung wird für die Galvanotechnik immer wichtiger

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Die Digitalisierung der Galvanotechnik und die Suche nach alternativen Beschichtungen bei der Hartverchromung – das sind die beiden großen Themen, mit denen das Fraunhofer IPA von 21. bis 23. Juni auf der Messe SurfaceTechnology Germany in Stuttgart vertreten ist: Halle 1, Stand H10.

Die Digitalisierung bietet der Galvanotechnik die Möglichkeit große, bisher brachliegende Potenziale zu nutzen: Zunächst einmal kann die Elektrolyt- und Anlagenführung zur prozesssicheren galvanischen Beschichtung optimal ausgelegt werden. Das führt zu einer besseren Anlagenverfügbarkeit bei verbesserter Prozessstabilität und Qualität. Die Fertigung wird individueller und flexibler und die eigene Wettbewerbsposition verbessert sich. Wie genau sich Galvanikanlagen digitalisieren lassen, klären Forscherinnen und Forscher derzeit am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Zu diesem Zweck bauen sie im Projekt „SmARtPlaS“ eine Lern- und Forschungsanlage auf. Seine bisherigen Ergebnisse stellt das Forschungsteam vom Fraunhofer IPA von 21. bis 23. Juni auf der SurfaceTechnology Germany „Die Digitalisierung verbessert aber nicht nur die Prozessführung und Anlagenverfügbarkeit“, sagt Martin Metzner, Leiter der Abteilung Galvanotechnik am Fraunhofer IPA. „Mit Big Data und Simulationstools werden sich auch die Materialeigenschaften vorhersagen lassen. Die Kosten für aufwändige Versuchsaufbauten und Testverfahren lassen sich so in Zukunft wahrscheinlich senken.“ Auch wenn das noch weitgehend Zukunftsmusik ist, erstellen Metzner und sein Team schon jetzt bei Bedarf firmenspezifische Potenzialanalysen, die aufzeigen, welche Digitalisierungsmaßnahmen sinnvoll sind und wie sie sich am effizientesten umsetzen lassen.

Hartverchromung: Beratung bei der Suche nach Alternativen

Mit Rat und Tat steht das Fraunhofer IPA der Industrie auch bei der Analyse der Alternativen (AoA) in laufenden Autorisierungsanträgen zur REACh-Verordnung zur Seite. „Chrom(III) ist zwar in vielen Fällen die vielversprechendste Alternative zu Chrom(VI)“, erläutert Metzner. „Je nach Anforderung schneiden aber auch Nickel- oder Bronzeschichten erstaunlich gut ab.“ Für die Entwicklungsarbeiten steht den Wissenschaftlern seit einiger Zeit eine Anlage zur Beschichtung aus dreiwertigen Hartchromelektrolyten mit einem Fassungsvermögen von 400 Litern zur Verfügung – die größte in Deutschland, die sich im Besitz einer Forschungseinrichtung befindet.

Verleihung „die Oberfläche“                         

Drei Jurymitglieder werden am 21. Juni ab 13 Uhr auf dem Fachforum der SurfaceTechnology Germany den Stuttgarter Oberflächentechnik-Preis „DIE OBERFLÄCHE“ verleihen. Prämiert werden innovative Anwendungen und Technologien innerhalb aller Disziplinen der Oberflächentechnik. Von Mitte Januar bis Mitte April konnten sich sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen um die Auszeichnung bewerben. Auf dem Fachforum der Messe gibt es außerdem Vorträge zu hören, zwei davon von Wissenschaftlern aus der Abteilung Galvanotechnik am Fraunhofer IPA: Am 22. Juni spricht um 13:40 Uhr Peter Schwanzer über die „SmARtPlaS-Lerngalvanik: Entwicklungsumgebung für Industrie 4.0 in der Galvanik am Fraunhofer IPA“. Um „Energie- und Ressourceneffizienz in der Galvanotechnik“ geht es um 15:30 Uhr im Vortrag von Stefan Kölle.

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