BASF richtet seine Untenehmensstrategie neu aus: „Wir werden uns noch stärker auf die Cash-Generierung konzentrieren. Wir werden die Kapitaldisziplin durch niedrigere Investitionsausgaben unterstreichen und unsere Kosteneinsparprogramme fortsetzen“, fasst Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann zusammen.
Aktienrückkäufe in Höhe von 4 Milliarden Euro
Mittelfristig ist BASF bestrebt, die Gesamtausschüttung an Aktionäre durch eine Kombination aus Dividenden und Aktienrückkäufen auf dem Niveau der vergangenen Jahre zu halten. Die Gesamtausschüttung an Dividenden von rund 8 Milliarden Euro im Zeitraum von vier Jahren wird durch Aktienrückkäufe ergänzt werden. Diese werden ab spätestens 2027 angestrebt und voraussichtlich rund 4 Milliarden Euro betragen.
Seine neue Strategie präsentierte das Unternehmen anhand vier strategischer Hebel: ‚Focus‘, ‚Accelerate‘, ‚Transform‘ und ‚Win‘. ‚Focus‘ bedeutet, dass klarer zwischen Core und Standalone Businesses unterschieden werden soll, die spezifische Branchen wie etwa Environmental Catalyst and Metal Solutions bedienen. Diese sowie Battery Materials werden ab Januar 2025 als separate Unternehmensbereiche in das Segment Surface Technologies eingegliedert.
Stringentes Portfoliomanagement
Der BASF-Unternehmensbereich Coatingserwirtschaftet hohe Ergebnisse und Cash-Beiträge. BASF will daher strategische Optionen zur Wertgenerierung prüfen und die Veräußerung des Geschäfts mit Bautenanstrichmitteln in Brasilien vorbereiten. AgriculturalSolutionshält eine führende Position im Agrarmarkt und verfügt über eine starke Pipeline an Innovationen. Bis 2027 soll die Separierung des Geschäfts in eigene Gesellschaften mit eigenem ERP (Enterprise Resource Planning)-System abgeschlossen und das Geschäft an die Börse gebracht worden sein. Battery Materials ist durch hohe Markt- und Technologierisiken gekennzeichnet. Diese Risiken plant BASF durch die Auslastung bestehender Kapazitäten sowie die Auslotung von Kooperationsmöglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu mildern.
Geschäfte stärken und Eigenverantwortung erhöhen
Mit dem Hebel ‚Accelerate‘Hebel zielt die neue BASF-Strategie auf mehr Tempo in der Wertgenerierung und die Vereinfachung der Unternehmensorganisation ab. Der Konzern will seine Geschäfte durch eine schlankere und differenziertere Gruppensteuerung stärken. Ein Performance-Management-System wird eine engere Verknüpfung zwischen Anreizen und bereichsspezifischen Leistungen herstellen. Darüber hinaus vereinfacht und verschlankt das Unternehmen seine Organisation.
Gestaltung eines nachhaltigen Produktportfolios
Mit ‚Transform‘ setzt der Konzern den Schwerpunkt auf das Vorantreiben der grünen Transformation. Hierbei geht BASF schrittweise vor und wird in einer zweiten Phase zunehmend erneuerbare Rohstoffe sichern und die Mengen an Produkten mit nachhaltigen Eigenschaften entsprechend der Kundenbedürfnisse erhöhen. Bis 2050 strebt das Unternehmen Netto-Null-Treibhausgasemissionen für die Produktion (Scope 1), den Energieeinkauf (Scope 2) und den Rohstoffbezug (Scope 3.1) an.
Kultureller Wandel gefordert
Mit „Win“ sollen Eigenverantwortung, Schnelligkeit und Leistungsorientierung im gesamten Unternehmen steigern. „Wir müssen uns verändern, damit Mitarbeitende mehr Eigenverantwortung übernehmen, schneller Entscheidungen treffen und wir unsere Performance verbessern können“, sagt der BASF-Vorstandsvorsizende Dr. Markus Kamieth.