Nachhaltig ins Rennen

Handgefertigte Fahrradrahmen mit robuster und nachhaltiger Pulverbeschichtung

Fahrradrahmen wird gelötet
1967 begann Michael Krüger, hier beim Löten einer Muffenverbindung, als Zulieferbetrieb für die ostwestfälische Zweiradindustrie. Heute ist das Unternehmen spezialisiert im Bereich des Fahrradrahmenbaus (Bild: Oltrogge)

Das Fahrrad ist beliebter denn je. Auch die Firma Krüger Fahrrad- und Fahrradrahmenbau aus Spenge-Wallenbrück spürt die deutlich gestiegene Nachfage. Das Unternehmen stellt in Handarbeit das Rückgrat eines jedes Fahrrads her: den Rahmen. Diese werden im Nass- oder Pulverlackverfahren beschichtet – je nach Kundenwunsch.

Mit einem Umsatzplus von bis zu 900 Millionen Euro im Corona-Jahr 2020 galt die Fahrrad-Branche als der große Non-Food-Gewinner der Pandemie. Das ergab eine Studie des Handelsforschungsinstituts IFH Köln und der BBE-Handelsberatung. Diese Entwicklung spürt auch die Firma Krüger Fahrrad- und Fahrradrahmenbau aus Spenge-Wallenbrück in Nordrhein-Westfalen. „Unsere Arbeit wurde schon immer wertgeschätzt. Seit der Corona-Pandemie erleben wir allerdings eine deutlich höhere Kundennachfrage“, erzählt Geschäftsführer Michael Krüger.
1967 gründete sein Vater Dieter Krüger das Unternehmen als Zulieferbetrieb für die ostwestfälische Zweiradindustrie. Die Firma wuchs schnell und spezialisierte sich im Bereich des Fahrradrahmenbaus. Nach dem Umzug von Bielefeld zum aktuellen Standort wurde auch mit der Produktion von ganzen Fahrrädern begonnen. Seit 2008 wird der Familienbetrieb in zweiter Generation von Michael Krüger geführt.

„Ein Fahrrad besteht aus tausenden Einzelteilen“, beschreibt er seine Arbeit. „Aus diesen Einzelteilen ein Fahrrad herzustellen, ist für uns viel mehr als nur ein Job. Es ist eine Leidenschaft!“ Aufgrund eben dieser Leidenschaft für das Zweirad ist man bei Krüger stets auf der Suche nach der optimalen Lösung für den Bau des Fahrradrahmens, der in Aussehen und Geometrie den Charakter des Fahrrades bestimmt.

„Der Rahmen ist der wichtigste Teil des Fahrrades: Er hat die Funktion einer Wirbelsäule und hält alles zusammen“, erklärt Michael Krüger. Daher ist es dem Unternehmen ein Anliegen, die Qualität seiner Produkte kontinuierlich zu verbessern. Mithilfe den Oberflächenspezialisten der Oltrogge GmbH & Co. KG aus Bielefeld gelang es Krüger nun, die internen Prozesse zu optimieren und gleichzeitig die Nachhaltigkeit der Produktion zu verbessern.

 

Handanlage Pulverbeschichtung
Für die neue Pulverbeschichtung kommt eine Handanlage zum Einsatz, die sich für kleine Losgrößen und häufige Farbwechsel eignet (Bild: Oltrogge)

Umweltfreundliche Ergänzung zur klassischen Nasslackierung

Um dem Rahmen das besondere „Etwas“ zu verleihen, sind einige Arbeitsschritte notwendig: Nach einer Grundierung als Rostschutz wird ein Haftgrund für den Farbton aufgebracht. Je nach Kundenwunsch wurde bei Krüger an dieser Stelle bisher Nasslack oder Pulver eingesetzt. Im Anschluss wird Acryllack im Wunsch-Farbton aufgetragen. Abschließend erfolgt eine Beschichtung mit Klarlack aus Polyesterpulver zum Schutz von Farbe und Rahmen und das finale Einbrennen aller Schichten im Kammerofen. „Langfristig wollten wir eine nachhaltigere Methode, um unsere Rahmen zu lackieren“, erklärt der Geschäftsführer. Gemeinsam mit Oltrogge aus Bielefeld, Engineering-Partner in den Bereichen Druckluft- und Oberflächentechnik sowie Werkzeugmaschinen, wurde nach einer Möglichkeit gesucht, den Lackierprozess effektiver und umweltfreundlicher zu gestalten. Schlussendlich entschied sich Krüger Fahrrad- und Fahrradrahmenbau, speziell für den Auftrag des Haftgrundes und des finalen Klarlackes für eine neue Anlage zur effektiveren und nachhaltigeren Pulverbeschichtunng.

Die Pulverbeschichtung ist ein Verfahren, bei dem Lackpartikel mittels einer Lackierpistole elektrostatisch auf den zu beschichtenden und elektrisch leitfähigen Fahrradrahmen aufgebracht wird. Bei Krüger kommt nun für die Beschichtung eine neue Sprint-Handanlage von Wagner zum Einsatz, die sich besonders für kleine Losgrößen und häufige Farbwechsel eignet. Bei der elektrostatischen Pulverbeschichtung haften die Partikel aufgrund der elektrostatischen Ladung am Rahmen. Anschließend erfolgt der Einbrennvorgang im Ofen, bei dem die Lackpartikel verschmelzen.

Geringere Kosten bei höherer Kratz- und Stoßfestigkeit

Krüger profitiert von den zahlreichen Vorteilen des Verfahrens: Im Vergleich zur Nasslackierung ist die Pulverbeschichtung lösemittel- und emissionsfrei und damit umweltfreundlich, zudem ist sie ressourcenschonend. Nicht benötigtes Pulver kann für den nächsten Beschichtungsprozess wiederverwendet werden. So lassen sich bei Krüger effektiv Kosten sparen. Darüber hinaus zeichnen sich pulverbeschichtete Rahmen und Komponenten durch einen optimalen Schutz gegen Witterungseinflüsse und Korrosion aus und sind in hohem Maße kratz- und stoßfest. Geschäftsführer Michael Krüger ist von der Beratung und der Lösung, die Oltrogge lieferte, begeistert: „Mit der neuen Anlage zur Pulverbeschichtung können wir Fahrradrahmen anbieten, die nachhaltig und gleichzeitig noch robuster sind. Wer mit einem unserer Mountainbikes durch die Berge fährt, muss sich keine Gedanken mehr machen, ob sein Lack durch kleine Steinchen zerkratzt wird oder die Farbe der Umwelt schadet.“

Oltrogge GmbH & Co. KG
www.oltrogge.de