Fortschritte beim alternativen Hartchrom

Verbesserungen bei der Rissstruktur bei aus dreiwertigen Elektrolyten abgeschiedenem Hartchrom

Ein Hartchrom-Prozess aus einem dreiwertigen Elektrolyten erfordert eine aufwändige Vorbehandlung und damit deutlich mehr Platz als eine klassische Hartchrom-Beschichtung. Bild: CB

Eine Hartchrom-Beschichtung aus einem Chrom(VI)-Elektrolyten verfügt über ein sehr ausgewogenes Profil an Eigenschaften, das sie bei vielen tribologischen Anwendungen zu einer geradezu idealen Oberfläche macht. Dazu gehört ihre hohe aber nicht spröde Härte, außerdem ihre Mikrorisse, die für Trockenlaufsituationen große Vorteile bringen. Darüber hinaus ist sie antiadhäsiv und auch noch sehr kostengünstig herzustellen. Auch in Bezug auf die Vorbehandlung ist sie dank der Chromsäure extrem pflegeleicht – mit einem Wort, eine Vorbehandlung ist eigentlich nicht notwendig. Diesen vielen positiven und mitunter auch in der Kombination einzigartigen Eigenschaften steht ein zentrales Manko gegenüber: Chromsäure ist seit September 2019 autorisierungspflichtig. Die Weiternutzung von chromsäurehaltigen Elektrolyten wird zudem mit jeder weiteren Autorisierungsperiode – die nächste beginnt schon 2024 – zu einer größeren Herausforderung werden. Dazu werden sowohl die Auflagen bezüglich der Nutzung beitragen als auch das Verlangen der ECHA, fundierte Substitutionsanalysen einzureichen. Das bedeutet, jede Hartchrom-Galvanik muss sich fundiert und ergebnisoffen mit der Fragestellung beschäftigen, ob es möglich ist für die eigenen Anwendungen Chrom(VI) zu ersetzen. Grundsätzlich kommen diesbezüglich unterschiedlichste Verfahren in Frage, von thermischen Spritzverfahren bis hin zur Plasmaoberflächentechnik. Fest steht aber auch, dass diese Verfahren in aller Regel insbesondere vom Fertigungsaufwand und damit von der Kostenseite her erheblich höher liegen als Hartchrom. Eine interessante und viel diskutierte Alternative ist in diesem Kontext natürlich aus einem Chrom(III)-Elektrolyten abgeschiedener Hartchrom.