Viele der rund 5.000 Unternehmen in den Branchen des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) liefern in die USA. Die Verdoppelung der US-Zölle auf stahl- und aluminiumhaltige Teile trifft sie mit voller Wucht. „Das jüngste Szenario macht ihren Export zum Fiasko und reduziert die angeschlagene Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nochmals. Die EU muss mit aller Kraft eine Lösung finden“, fordert der WSM. Der Handelskonflikt zeige auch, wie wichtig es für die deutsche Wirtschaft ist, durch bessere Rahmenbedingungen wettbewerbsfähiger zu werden. Nur dann könne sie alternative Absatzmärkte bedienen, so der Verband.
Zulieferer müssen um Mehrkosten ringen
„US-Produzenten werden versuchen, Zulieferer aufzutun, die nicht von den Zöllen betroffen sind. Werden sie fündig, ist der deutsche Lieferant vermutlich raus. Werden sie nicht fündig, weil das Teil zu speziell ist, beginnt das zermürbende Ringen um die Mehrkosten“, sagt WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer. Die EU müsse daher alles tun, um den Zollkonflikt aufzulösen. Nicht selten beinhalten Lieferverträge den Zusatz, dass der Lieferant Zölle tragen muss. „Bei 50 Prozent und niedrigen Margen ist das unmöglich und setzt Unternehmen unter enormen Verhandlungsdruck“, sagt Vietmeyer.