Mit einem feierlichen Spatenstich hat Stüken am 17. Juni 2025 den Start für den Bau einer modernen Galvanikanlage im Industriegebiet Rinteln-Süd markiert. Das international tätige Familienunternehmen investiert rund 29,5 Millionen Euro in den Ausbau seines technologischen Portfolios. Dies sei nach eigener Aussage ein strategischer Schritt zur Stärkung der Innovationskraft, zur nachhaltigen Sicherung des Standorts Rinteln und ein Bekenntnis zur Region.
Größtes Galvanik-Projekt Europas
Die neue Anlage zählt laut Unternehmen aktuell zu den größten und anspruchsvollsten Galvanik-Projekten Europas. Für Stüken ist der Neubau das bedeutendste Vorhaben in der Unternehmensgeschichte. Dr. Uwe Krismann, Sprecher der Geschäftsführung, dankte insbesondere den Gesellschafterinnen und Gesellschaftern sowie dem Beirat für die Unterstützung in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten: „In einer Phase rückläufiger Industrieproduktion in Deutschland ist eine solche Investition keineswegs selbstverständlich.“
Vertreter aus Politik und Behörden
Zur Veranstaltung begrüßte Stüken zahlreiche geladene Gäste, darunter Schaumburgs Landrat Jörg Farr, Rintelns Bürgermeisterin Andrea Lange. Der Spatenstich bot Raum für einen Rückblick auf den bisherigen Projektverlauf. Von Beginn an war das Großprojekt geprägt von einer zielgerichteten, kooperativen Zusammenarbeit zwischen Stadt, Landkreis, Behörden, Fachplanern und dem Stüken-Projektteam – die ursprüngliche Zeitplanung konnte so sogar um etwa sechs Monate verkürzt werden.
Erweiterung um Dünn- und Mehrschichtsysteme
„Die neue Galvanik entsteht auf etwa 5.000 m2 Grundfläche. Sie ist ein zentraler Bestandteil unserer Transformationsstrategie. Ziel ist es innovative, integrierte und nachhaltige Tiefziehlösungen anzubieten.“, so Dr. Krismann. Die neue Anlage ist ausgelegt für galvanische und chemische Verfahren, die das bestehende Tiefzieh-Know-how von Stüken erweitern. Es geht um Dünn- und Mehrschichtsysteme für elektrische Kontakte, für Korrosionsschutzsysteme, zur Veredelung, beispielsweise Anodisieren, aber auch elektrochemisches Polieren oder das Beizen von Titanbauteilen. Zielmärkte sind unter anderem die Elektromobilität, Medizintechnik, Sensorik und Energietechnik.
Photovoltaik, Wärmepumpen und Wärmerückgewinnung
Der Betrieb wird weitgehend CO₂-neutral erfolgen – mit Photovoltaik, Wärmepumpen und Wärmerückgewinnung. Die neue Galvanik wird hohe Anforderungen an Umwelt-, Arbeits- und Brandschutz, aber auch moderner Intralogistik gerecht. Die Inbetriebnahme ist für das zweite Halbjahr 2027 geplant, zu Beginn werden etwa 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem neuen Bereich tätig sein.