Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie hat sich im September 2025 leicht verbessert. Der saisonbereinigte ifo-Geschäftsklimaindex stieg von -11,4 Punkten im August auf -9,3 Punkte. Damit setzt sich die vorsichtige Erholung der vergangenen Monate fort, auch wenn die Stimmung insgesamt weiterhin im negativen Bereich bleibt.
Erwartungen erreichen neutralen Bereich
Ausschlaggebend für die leichte Aufhellung sind die Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Mit +0,1 Saldenpunkten liegen sie erstmals seit über drei Jahren nicht mehr im Minus. Der Wert steht damit für ein rechnerisches Gleichgewicht optimistischer und pessimistischer Einschätzungen – ein Hinweis darauf, dass die langanhaltende Abwärtsspirale vorerst gestoppt ist. Von einer konjunkturellen Trendwende kann allerdings noch keine Rede sein.
Aktuelle Lage weiter schwach
Die Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage hat sich im September leicht eingetrübt: Der Index sank von -17,9 auf -18,2 Punkte. Rund zwölf Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage als „gut“, knapp dreißig Prozent als „schlecht“. Fast sechzig Prozent sprechen von einer „befriedigenden“ Situation. Insgesamt bleibt die wirtschaftliche Basis damit schwach und lässt kurzfristig keine deutliche Erholung erwarten.
Automobilindustrie stützt Erwartungen – aber keine Entlastung in Sicht
Etwas Rückenwind erhalten die Erwartungen durch eine positive Anpassung der Produktionsprognose des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Der VDA rechnet nun für 2025 mit einem Zuwachs der Pkw-Inlandsproduktion um zwei Prozent statt mit einem Rückgang um ein Prozent. Diese Korrektur spiegelt wider, dass der bisherige Jahresverlauf besser war als befürchtet. Auf die aktuelle Lage der Zulieferbetriebe wirkt sich dies jedoch kaum aus. Die Septemberzahlen zeigen vielmehr eine leichte Eintrübung.
Zusätzlicher Druck durch internationale Überkapazitäten
Gleichzeitig sehen sich die Unternehmen wachsendem Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Aufgrund neuer US-Zölle suchen Anbieter aus Nicht-EU-Ländern verstärkt Absatzmärkte in Europa. Diese zusätzlichen Kapazitäten verschärfen die Konkurrenz auf ohnehin schwache Märkte und belasten die wirtschaftliche Situation der heimischen Zulieferer weiter.
Der Geschäftsklimaindex für die Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ) in Zusammenarbeit mit dem ifo Institut, München, erhoben.


