Der Dürr-Konzern hat im Dezember einen Großauftrag im Wachstumsgeschäft mit Anlagen für die Batterieproduktion akquiriert. Für den Batteriehersteller FIB, ein Unternehmen der Seri Industrial Group, wird der Maschinen- und Anlagenbauer jeweils vier Linien für die Kathoden- und Anodenbeschichtung liefern. Die Anlage ist für die Produktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen mit einer Gesamtleistung von 8 Gigawattstunden pro Jahr ausgelegt.
Wiederverwendung von Lösemitteln
Bei der Produktion von Elektroden werden dünne Metallfolien mit dem aus verschiedenen Chemikalien bestehenden Kathoden- und Anodenmaterial beschichtet. Zu der Anlage Dürrs gehören so genannte Tandem Coater, in denen die Folien nacheinander auf beiden Seiten beschichtet werden. Weitere Anlagenbestandteile sind insbesondere Trockner, Kalander zum Verdichten des Materials und Schneidvorrichtungen, um aus den Elektrodenfolien einzelne Elektroden zu gewinnen. Zudem liefert Dürr umwelttechnische Anlagen, um die für den Beschichtungsprozess benötigten Lösemittel aus der Abluft zurückzugewinnen und wiederverwenden zu können.
Batterien für Elektroautos, Elektronikgeräte oder Energiespeicher
Dürr ist seit 2018 im Geschäft mit Technologien für die Batterieproduktion aktiv. Der Auftrag von FIB ist das bisher mit Abstand größte Projekt in diesem Geschäftsfeld. „Dieses Großprojekt hat enorme strategische Bedeutung und unterstreicht die Attraktivität unseres Lösungsangebots für die Fertigung von Elektroden für Batterien im großen Maßstab“, sagt Dr. Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG.
Verstärkter Aufbau eigener Fertigungskapazitäten
In Europa entstehen derzeit mehrere Fabriken für Batteriezellen, dies dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Während Batteriezellen früher fast ausschließlich in Asien zugekauft wurden, geht der Trend nun zum Aufbau eigener Fertigungskapazitäten. „Europa benötigt eine eigene Batterieindustrie, um seinen Bedarf decken zu können. Für den Bau der erforderlichen Fabriken wollen viele Batterieproduzenten europäische Technologielieferanten als Alternative zu asiatischen Anbietern", so Dr. Weyrauch.