Sprachgesteuerter digitaler Laborassistent für die Lackindustrie

Anzeige Top-Story | Erstellt von OM

Auf den Namen Coatino hört der erste digitale Laborassistent, den Evonik speziell für die Coatings-Industrie entwickelt hat. Der sprachgesteuerte digitale Helfer hört nicht nur aufs Wort, sondern unterstützt die menschlichen Experten in der Welt der Farben, Lacke und Beschichtungen auch kenntnisreich in ihrer Arbeit.

Der Markt für Farben und Lacke durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Wandel: Verbraucher wünschen Lacke, die besser, nachhaltiger und effizienter sind. Hinzu kommen immer striktere gesetzliche und regulatorische Vorgaben. All das sorgt für zusätzlichen Innovationsbedarf und kürzere Produktlebenszyklen. Evonik ist es nach eigenen Angaben gelungen, den neuen digitalen Laborassistenten Coatino mit fachlichem Verständnis und Spezialwissen auszustatten. Deshalb soll er selbst bei komplizierteren Fragen auf seinem Gebiet mit fachkundigen Antworten glänzen. Nach der aktuellen Entwicklung des Prototyps in enger Zusammenarbeit mit europäischen Partnern möchte Evonik den digitalen Laborassistenten bereits 2020 der Lackindustrie zugänglich machen.

Rechnerisch betrachtet bietet die bunte Welt der Beschichtungen heute fast unbegrenzte Möglichkeiten: Schon bei den Additiven gibt es eine lange Reihe unterschiedlicher Varianten, die einem Lack spezielle Eigenschaften verleihen. Sie machen ihn zum Beispiel kratzfester. Für Lackhersteller gleicht die Suche nach dem richtigen Additiv aber bisher oft einem Marathonlauf: „Es gibt abertausende Kombinationsmöglichkeiten und auch für ausgewiesene Lackexperten sind praktische Versuche bis heute die Methode der Wahl. Sie wälzen Kataloge, sichten Listen und sehen umständlich Verzeichnisse durch, um das Zusammenspiel der gefundenen Rohstoffe mit den anderen Rezepturbestandteilen in aufwendigen Tests noch einmal genau zu charakterisieren“, berichtet Oliver Kröhl, Leiter des Bereichs Strategische Geschäftsfeldentwicklung im Geschäftsgebiet Coating Additives und verantwortlich für das Projekt Coatino.  Als digitaler Helfer könnte Coatino mit diesem zeitaufwendigen und bisweilen frustrierenden Vorgehen Schluss machen: Künftig spricht ein Lackentwickler den digitalen Assistenten an und sagt nur noch, welche Eigenschaften das gesuchte Additiv haben soll – er liefert daraufhin sofort passende Antworten. Er bietet Herstellern von Farben und Lacken so einen raschen und einfachen Zugriff auf Lösungen aus dem umfangreichen Produkt-Sortiment von Evonik. Fundiertes fachliches Know-how ist weiter zwingend – aber durch Coatino viel einfacher, immer und überall zu bekommen. Denn um den digitalen Helfer zu benutzen, soll ein Tablet-Computer oder ein Smartphone reichen.

Um den Nutzern die Arbeit so einfach wie möglich zu machen, treibt das Coatino-Team einigen Aufwand. Dank seiner umfangreichen Arbeit versteht der digitale Sprachassistent nicht nur natürliche Sprache, sondern er beherrscht auch die Fachtermini der Lackindustrie. Erst dadurch kann er als Spezialist seine Stärken ausspielen.  Als Suchergebnis liefert Coatino eine klare, begründete und nachvollziehbare Empfehlung für ein bestimmtes Additiv. Dazu greift der digitale Assistent auf eine cloudbasierte Datenbank zu, die kontinuierlich aktualisiert wird. Neben vielen weiteren Quellen sind dort auch Testergebnisse hinterlegt, die Evonik auf der unternehmenseigenen Hochdurchsatz-Anlage für Farben und Lacke ermittelt hat. „Wir nutzen moderne Methoden aus dem Bereich Big Data Science und Machine Learning, um sicherzustellen, dass Coatino immer das am besten geeignete Additiv vorschlägt“, so Kröhl. Damit gesellt sich Coatino als smarter digitaler Turbo zum bisher üblichen, mühsamen Ausprobieren. Der digitale Assistent soll Kunden aus der Lackindustrie helfen Zeit, Aufwand und damit Geld zu sparen. Er wird gezielteres Arbeiten und schnellere Erfolge möglich machen. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Auch der Endverbraucher könnte profitieren, zum Beispiel indem Innovationen aus der Lackindustrie schneller verfügbar werden.

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