Rund ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs einer Lackieranlage geht bisher auf das Konto der Luftkonditionierung. Dürr hat mit der Weiterentwicklung Smart AC von DXQequipment.analytics eine intelligente Regelung entwickelt, mit der Betreiber die Zuluftanlagen erstmals energie- und betriebskostenoptimiert fahren können.
Energieeinsparung dank flexiblem Regelfenster
Bisher sind Zuluftanlagen in der Regel auf starre Sollwerte eingestellt, die einen möglichst großen Abstand zu den für die Lackapplikation kritischen Grenzwerten einhalten. Dadurch wird oft mehr geheizt oder gekühlt als notwendig. Die digitale Lösung ermöglicht es, Zuluftanlagen innerhalb eines definierten Bereichs rasch und exakt zu steuern. Smart AC berechnet einen energieoptimierten Bereich für Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Minimal- und Maximalwerte bilden die Grenzen des Sollwertbereichs, den der Anlagenbediener auf einem Bildschirm sieht. Je größer dieses Regelungsfenster ausfällt, desto weniger Energie wird benötigt, um die Heiz- und Kühlleistung sowie den Wassereintrag zu regeln. „Statt mit viel Energie beispielsweise 23°C als fixen Punktwert anzusteuern, kann die Temperatur flexibel zwischen 21°C und 25°C liegen. Das senkt den Verbrauch, und gleichzeitig bleibt die Beschichtungsqualität unverändert hoch“, erläutert Jens Häcker, Vice President Digital Factory bei Dürr.
Rechenbeispiel für die Einsparung
Den Umfang zeigt ein Beispiel mit folgenden Annahmen: Die Kapazität einer Luftversorgungsanlage für Basislack- und Klarlacklinien beträgt 350.000 m3/h. Die Anlage benötigt 80 % Umluft, und es gibt 30 % kritische Tage mit Wetterschwankungen, auf die es schnell zu reagieren gilt. Nahezu unabhängig vom Standort lagen die jährlichen Energiekosten beim flexiblen Fenster um rund 30.000 Euro niedriger. Die Ersparnis fiel umso höher aus, je teurer die Energie und je feuchtwärmer das Klima am jeweiligen Standort waren.