Korrosionsschutzgipfel in Frankfurt: Aktuelles zum Thema Nachhaltigkeit

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Rund 80 Teilnehmer folgten dem Ruf nach Frankfurt zum ersten Korrosionsschutzgipfel von Atotech seit der Pandemie. Hochinteressant waren unter anderem einige Gastvorträge direkt aus der Industrie, vom Schraubenhersteller Nedschroef bis hin zu Porsche.

Rund 80 Teilnehmer folgten dem Ruf nach Frankfurt zum ersten Korrosionsschutzgipfel von Atotech seit der Pandemie. Hochinteressant waren unter anderem einige Gastvorträge direkt aus der Industrie, so zum Beispiel von Sven Reinold, dem Geschäftsführer der Strähle Galvanik, der über Effizienzthemen im eigenen Betrieb berichtete und über die massiven Einsparungen durch moderne Niedrigtemperaturreinigungssysteme. Stefan Michalitsch vom Schraubenhersteller Nedschroef Altena berichtete über die konkreten Herausforderungen durch die neue Mercedes-Spezifikation MBN 10544 zum Thema Reibwerte, aus Sicht eines Tier1. Bemerkenswert bezüglich der ab 2024 in Kraft tretenden Werksnorm ist, dass es bisher nur wenige Anbieter von Schichtsystemen für Schrauben gibt, die die komplexen Anforderungen bezüglich des Mehrfachanzuges erfüllen. Eine Alternative bezüglich der Energieversorgung zeigte ein Vortrag zur klimaneutralen Erzeugung von Wärme, Kälte und Strom durch die Vergasung von Holz-Hackschnitzeln und den Betrieb eines Blockheizkraftwerkes auf. Dr. Christina Schmidt von Porsche referierte über die Absicherung des Korrosionsschutzes bei Elektrobauteilen, hier insbesondere Gehäuse im Kontext der Elektromobilität im Spritzbereich des Fahrzeugs. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Vortrag zum Thema selbstfurchende Schrauben, die inzwischen bemerkenswerte Vorspannkräfte ermöglichen. Voraussetzung hierfür sind allerdings entsprechend optimierte Beschichtungstechnologien.

Insgesamt zeigte der Korrosionsschutzgipfel einen Fokus auf Themen rund um Effizienz und Nachhaltigkeit, angefangen beim Eröffnungsvortrag über den CO2 Fußabdruck der Galvanotechnik und die Möglichkeiten, diesen zu reduzieren. Je nach Durchsatz lassen sich bis zu 40 Prozent CO2 durch den Einsatz von Niedertemperatur-Entfettungen einsparen. Weiterhin bieten Membrananoden erhebliches Potenzial, die Nachhaltigkeit zu verbessern, insbesondere, weil die Bildung von Cyanid verhindert wird. Außerdem steigt die Abscheidegeschwindigkeit um bis zu 30 Prozent und der Elektrolyt bleibt insgesamt stabiler. Weitere Vorträge in diesem Kontext behandelten aktuelle multimetallfähige Vorbehandlungen sowie die Fragestellung ob und inwiefern es Vorteile bringen kann, alkalische ZnNi-Prozesse durch sauer ZnNi-Prozesse zu ersetzen. Auch die Substitution von Nickel durch hochlegierte Zink-Eisenbeschichtungen standen auf der Agenda.

Damit bot die Veranstaltung ein interessantes inhaltliches Spektrum rund um aktuelle Fragestellungen des Korrosionsschutzes - auch von den Teilnehmern kamen durchweg positive Rückmeldungen. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 6-7 2023 und in Kürze online auf oberflaeche.de.

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