Flexibler ist nicht immer besser

Anzeige Top-Story | Erstellt von CB

Die Handbestückung von Galvanikgestellen ist weit verbreitet, aber wenig ergonomisch und zeitaufwendig und vor allem bei großen Stückzahlen kann eine Automatisierung sehr sinnvoll sein. Bei der Umsetzung allerdings können klassische Ansätze schneller und prozesssicherer sein, als eine Flexibilisierung des Roboters durch zusätzliche Intelligenz und Sensorik.

Auch in Zeiten von Industrie 4.0 und trotzdem die Flexibilisierung von Automatisierungslösungen immer stärker in den Fokus rückt, muss mehr Intelligenz und Sensorik nicht immer die beste Antwort auf eine konkrete Aufgabenstellung sein. Selbstverständlich ist es ein erheblicher Vorteil, wenn unterschiedliche Bauteile auf einem von der Positionierung und Ausführung her beinahe beliebigen Gestell automatisch identifiziert und angefahren werden können. Aber je flexibler und intelligenter eine Automatisierungslösung ist, desto höher ist der Aufwand in Bezug auf Sensorik, Programmierung und Rechenleistung. Das erhöht den Invest und gleichzeitig sinkt häufig die Arbeitsgeschwindigkeit eines Industrieroboters, wenn zusätzliche Analyse- und Positionierungsschritte notwendig werden. Mit zunehmender Flexibilisierung steigt außerdem in aller Regel die Fehlerhäufigkeit und Anfälligkeit für Störungen.

Insofern ist ein klassischer Automatisierungsansatz möglicherweise nicht so hip, kann aber in Bezug auf Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit die bessere Wahl sein. Das zeigt ein konkretes Anwendungsbeispiel bei der Bestückung von Galvanikgestellen. In der Branche ist Handbestückung nach wie vor weit verbreitet - das ist aber sowohl wenig ergonomisch als auch zeitaufwendig. Vor allem wenn hohe Stückzahlen zu bewältigen sind, kann sich hier eine Roboteranlage schnell rechnen.

Ein Automatisierungsspezialist mit umfangreichen Erfahrungen im Bereich der Beladung von KTL Gestellen und hat nun eine Roboteranlage zur vollautomatischen Bestückung von Galvanikgestellen realisiert. Hier gab es einige Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere die notwendige Handhabungspräzision der filigranen Kleinteile. Im Ergebnis gelang es mit einem klassischen Ansatz Taktzeiten von unter drei Sekunden und Stückzahlen von 1.600 Teilen pro Stunde zu realisieren - eine wirklich gute Leistung.

Lesen Sie mehr über diese interessante Anwendung in der Ausgabe 5/2020.

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