Die sogenannten „Schneckenspuren“ entstehen typischerweise nach dem ersten Regenschauer, der auf die Hauswand prasselt. Der Regen wäscht wasserlösliche Bestandteile aus der Farbe heraus, darunter Additive oder Emulgatoren. Diese herausgeschwemmten Materialien laufen die Wand herunter und hinterlassen die unschönen Streifen, auch „Schneckenspuren“ genannt. Bisher versuchen die Hersteller von Fassadenfarben die Schneckenspuren zu vermeiden, indem sie die Inhaltsstoffe für ihre Formulierung sorgfältig auswählen. So gibt es z.B. Dispergier- und Bindemittel, die eine deutlich reduzierte Schneckenspur-Neigung aufweisen. Doch daraus ergeben sich neue Probleme: Der Formulierer ist in der Auswahl der Inhaltstoffe deutlich eingeschränkter, muss die Bestandteile sorgfältig aufeinander abstimmen und mehr bezahlen.
Das Geschäftsgebiet Coating Additives von Evonik geht einen völlig anderen Weg: Das neuartige Additiv Zeofree 600 wird der Farbe im Anschluss oder noch während der Formulierung hinzugegeben – und die Schneckenspuren entstehen gar nicht erst. Bei dem pulverförmigen Additiv handelt es sich um ein Kalziumsilikat mit besonders poröser Struktur. Dabei funktionieren die feinen Partikel wie ein Schwamm: Sie saugen die wasserlöslichen Bestandteile auf und halten sie fest. Trifft nun ein Regenguss die Hauswand, wird kein Material mehr ausgeschwemmt – und die Fassade bleibt genau so schön wie nach dem Anstrich.