Aktuelle IW-Studie zeigt Nachbesserungsbedarf bei CO2-Ausgleich

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Zwei Milliarden Euro Zusatzkosten könnten auf stahl- und metallverarbeitende Zulieferer zukommen – als Folge des von der EU-Kommission vorgeschlagenen europäischen CO2-Grenzausgleichsmechanismus. Das ist das alarmierende Ergebnis einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zu den Auswirkungen des CBAM.

Eine Anfang des Jahes veröffentlichte Studie zu dem 2021 von der EU vorgeschlagenen CO2-Grenzausgleichsmechanismus (Carbon Border Adjustment Mechanism – kurz CBAM) zeigt auf, dass dieser zwar die Stahlhütten vor ausländischer Konkurrenz mit größeren CO2-Belastungen bei geringerem CO2-Preis schützen, aber die Stahlverarbeiter aufgrund steigender Vormaterialkosten in den Ruin treiben und das Abwanderungsrisiko stark erhöhen würde. Auftraggeber der Untersuchung ist der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM). Er fordert von der EU-Kommission dringend Nachbesserung und die Einbeziehung der gesamten Wertschöpfungskette.

„Der EU-Vorschlag vom 14. Juli 2021 greift zu kurz“, kritisiert WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer. „Nur mit ganzheitlichem Blick auf alle Akteure der Lieferkette lässt sich ein Carbon-Leakage verhindern.“ Das IW rechnet vor, dass sich die Kosten der Stahlverarbeiter in Deutschland um zwei Milliarden Euro und etwa 3,5 Prozent der Wertschöpfung der Branche erhöhen würden, „wenn der CO2-Preis auf Stahl dank Grenzausgleich und damit verbundenem Wegfall der kostenfreien Zuteilung von Emissionszertifikaten voll durchschlägt.“ Diese fatale Entwicklung würde die komplette, rund zweiprozentige Umsatzrendite der Stahlverarbeiter schlucken, zumal die meist mittelständischen Betriebe die Kosten nicht weitergeben können. Sie wären nicht mehr wettbewerbsfähig.

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