L&S Oberflächentechnik

Geschäftsfelder: Applikationstechnik, Farbversorgungen, Automation, Roboter

Zielgruppen: Allgemein Industrie, Handwerk

Mitarbeiter: 39

Jahresumsatz: 12 Mio. Euro

Gesprächspartner: Peter Hornschu, Vertriebsleiter, Prokurist, Marketing

Was für ein Resümee ziehen Sie für das Jahr 2024?
2024 war ein turbulentes Jahr in dem einiges ungewiss war. Dennoch konnte L&S mit seinem sehr guten Team die gesetzten Ziele erreichen. Die Auftragslage ist in Ordnung, auch wenn die Auftragseingänge teilweise sehr verzögert kamen. Das zurückhalten von Aufträgen ist eine allgemeine Entwicklung, die auf die Gesamtlage der Wirtschaft zurückzuführen ist.

Welche technologischen Trends und Entwicklungen sehen Sie in der Oberflächenbranche derzeit? Wie entwickelt sich die Digitalisierung/Automatisierung?
Die Trends liegen aus meiner Sicht in der Automatisierung, der Reduktion benötigter Energien und notwendiger Materialeinsätze.
Die Digitalisierung in einer für sich geschlossenen Anlage ist schon heute sehr hoch. Die Automatisierung, getrieben von dem Fachkräftemangel, hat einen neuen Höchststand erreicht. In dem Bereich schauen wir erwartungsvoll in die Zukunft.

Wo sehen Sie in Ihrem eigenen Unternehmen technologische Ziele und Entwicklungsschwerpunkte?
Technologische Ziele werden weiterhin die Automatisierung und deren Vereinfachung für die Anwender sein. So ist eines der größten Themen das automatische Generieren von Roboterbahnprogrammen.

Sehen Sie die Gefahr eines verstärkten wirtschaftlichen Einbruchs, wenn seitens der Politik in der jetzigen Energie-Versorgungslage die Reduzierung von CO2-Emissionen zu stark in den Vordergrund gestellt wird?
Die Reduzierungen sind notwendig, aber viele Maßnahmen beinhalten zu viel Aktivismus am Bedarf der Industrie vorbei.

Welche Rolle spielt KI heute für die Entwicklung im Bereich Steuerung und Anlagenplanung?  Wie erwarten Sie, dass sich das Thema KI in den nächsten Jahren entwickelt?
Da wir sehr individuelle Anlagen planen und bauen spielt KI für uns noch keine große Rolle. Selbstverständlich wird KI sich weiter entwickeln und auch in kleineren Firmen irgendwann nicht weg zu denken sein. Auch für uns wird der Einsatz gerade im Tagesgeschäft und Planung in Zukunft auch auf KI gesetzt.

Wie bewerten Sie den Bruch der Ampel-Koalition? Welche Forderungen stellen Sie an eine neue Bundesregierung, um die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern?
Kurz gesagt, es kann nur besser werden. In erster Linie muss Deutschland wieder wettbewerbsfähig werden. Damit sind die aus der Wirtschaft immer wieder genannten Forderungen verbunden, Bürokratieabbau, Energie verbilligen, bauen vereinfachen. Was die Energiepreise angeht: Sie müssen runter!

Wie bewerten Sie mittelfristig die Versorgungssicherheit mit Energie und deren Preisentwicklung auf Grund der Energiepolitik der letzten Jahre?
Schlecht bis sehr schlecht. Die Maßnahmen der jetzt scheidenden Regierung sind dazu ausgelegt den Wirtschaftsstandort Deutschland zu schwächen. Jedes Handwerk muss gelernt sein, hier sind oder waren große Lücken, gepaart mit ideologischer Politik. Das muss drastisch geändert werden, sonst fallen wir immer weiter zurück.

Welche Erwartungen haben Sie für das kommende Jahr bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene? Was erwarten Sie speziell für die Tätigkeitsfelder Ihres Unternehmens?

2025 wird sicherlich nicht einfacher als 2024, wohl eher schwieriger. Der Trend im europäischen Ausland ist eherpositiv zu bewerten. Wobei die Ukraine Kriese nicht berechenbar ist und davon auch viele Investitionen imKonsumerbereich und damit in der Wirtschaft abhängen. Der Globale Markt ist in der Abhängigkeit der politischen Entwicklungen. Wir schauen vorsichtig positiv in dieZukunft.

Welche Entwicklung erwarten Sie in Bezug auf den Fachkräftemangel und welche Strategien setzen Sie bei der Rekrutierung ein? Welche Rolle spielen hier inzwischen Social-Media-Aktivitäten?

Wir hatten bis jetzt das große Glück unsere offenen Stellen kurz bis mittelfristig besetzen zu können. Selbstverständlich unternehmen wir dafür immer größere Anstrengungen. Auch Soziale Medien werden dafür genutzt. Das Wichtigste heute ist die Wertschätzung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, um eine Bindung an das Unternehmen zu schaffen. Die Menschen müssen sich wohlfühlen und ihre Aufgaben gerne erfüllen. Als Arbeitgebermuss man eine Attraktivität schaffen. Das heißt auch Sicherheit schaffen, auch wenn sich der Himmel am Markt malzuzieht. Wenn große Unternehmen im Süden oder Osten sich von vielen Mitarbeitern trennen, hilft uns das imnördlichen Westen nicht wenn Ortsgebundene Arbeitskräfte gesucht werden. Nicht jeder Arbeitssuchende ist auchgleich umzugswillig.

Welche Rolle spielen hier inzwischen Social-Media-Aktivitäten?
Die größte Herausforderung für 2025 ist die wirtschaftliche Lage des Landes, auf die wir im Mittelstand nur wenig Einfluss nehmen können.