Dürr Systems AG
Geschäftsfelder: Lackiertechnik, Endmontagetechnik, Umwelttechnik, Batteriebeschichtungstechnik, Auswuchttechnik, Produktautomatisierung, Holzbearbeitungstechnik
Zielgruppen: Automobilindustrie, Maschinenbau, Möbelindustrie, Chemie, Pharma etc.
Mitarbeiter: 20 500
Jahresumsatz: 4,3 Mrd. EUR
Gesprächspartner: Dr. Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender Dürr AG
Was für ein Resümee ziehen Sie für das Jahr 2023?
2023 war für unser Lackiertechnikgeschäft ein gutes Jahr. Die Nachfrage aus der Automobilindustrie war hoch und hat sich endgültig von den Folgen der Corona-Pandemie erholt, auch weil immer mehr Hersteller in energiesparende und nachhaltige Lackierprozesse investieren. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz stehen im Zentrum unserer Innovationsarbeit – diese Ausrichtung wird durch das steigende Marktinteresse klar bestätigt.
Waren sie 2023 noch von Lieferketten-Problemen betroffen?
Die Lieferkettensituation hat sich 2023 spürbar verbessert. Das hat die Auftragsabwicklung erleichtert und sich positiv auf die Umsatzrealisierung ausgewirkt. Bei einigen Elektronikkomponenten ist die Verfügbarkeitssituation zwar immer noch nicht wirklich entspannt, aber es wird besser. Das Thema Local Sourcing verfolgen wir weiter.
Welche Rolle spielen für Ihr Unternehmen die Entwicklungen auf dem Energiesektor?
Durch die Elektrifizierung unserer Anlagentechnik ermöglichen wir einen komplett CO2-neutralen Betrieb von Automobillackierereien. Höhere Betriebskosten durch Strom können wir kompensieren, indem wir die Energieströme in der gesamten Lackieranlage miteinander vernetzen, die verfügbaren Energiequellen so maximal ausnutzen und den Gesamtenergieverbrauch deutlich senken. Diese Kombination macht es Anlagenbetreibern möglich, CO2-neutral und wirtschaftlich zu produzieren.
In welchen Bereichen profitieren Sie gegebenenfalls von der verstärkten Nachfrage nach ressourceneffizienteren Prozessen/Anlagentechnik?
Die Automobilindustrie investiert stark in die Bereiche E-Mobilität und den Umstieg auf nachhaltige Produktionstechnologien. Mit unseren energieeffizienten Technologien für die Automobillackierung können wir einen wichtigen Beitrag zur Emissionsreduzierung in der Produktion leisten.
Welche Erwartungen haben Sie für dieses Jahr bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene? Was erwarten Sie speziell für die Tätigkeitsfelder Ihres Unternehmens?
Angesichts der vielen Unsicherheiten und Konflikte ist die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2024 schwerer vorherzusagen als jemals zuvor. Daher müssen wir flexibel sein und uns schnell an neue Situationen anpassen – das ist das New Normal. Für unser Lackiertechnikgeschäft bin ich grundsätzlich zuversichtlich, insbesondere die Themen Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Elektromobilität sind wichtige Treiber.