Nachhaltig vom Anfang bis zum Finish

Der Pulverbeschichter MWN aus Niedernhall gilt als kompetenter, zuverlässiger Partner, wenn es um die hochwertige Vorbehandlung und Pulverbeschichtung von Werkstücken geht. Für die meisten Kunden zählen dabei nicht nur Qualität und terminliche Verlässlichkeit. Immer wichtiger werden auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Zusammenarbeit mit einem renommierten Sinsheimer Anlagenbauer kam nicht nur deshalb zustande, weil Noppel alle Anforderungen erfüllen konnte. Es war auch eine Frage des Vertrauens. Mit der vor 20 Jahren gelieferten Vorbehandlungs- und Pulverbeschichtungsanlage ist man sehr zufrieden – verrichtet sie doch, im anspruchsvollen Serienbetrieb immer noch störungsfrei ihre Arbeit.

Passend zum Layout der neuen Anlage wurde auf dem Firmengelände eine neue Halle errichtet, die mit 1.800 Quadratmetern genügend Fläche bietet und im Boden alle erforderlichen Gruben für die Anlagentechnik aufweist. Um mit der neuen Anlage eine möglichst hohe Flexibilität im Arbeitsablauf zu erreichen, wird der Materialfluss von einer Power & Free-Förderanlage übernommen. So lassen sich einfach automatische und manuelle Arbeitsbereiche sinnvoll kombinieren. Hub-/Senkstationen im Bereich der Aufgabe- und Abnahmeplätze erleichtern das Handling von unterschiedlichsten Werkstück-Abmessungen und Gewichten und stellen ergonomisches Arbeiten sicher. Die neue Vorbehandlungs-Anlagentechnik der MWN hebt sich deutlich von den Wettbewerbern ab, denn meist ist man in dieser Branche auf die Vorbehandlung eines bestimmten Werkstoffes (Stahl) fixiert. MWN möchte seine Kunden optimal bedienen und so wurden von Fa. Noppel 7 Vorbehandlungskammern mit insgesamt 15 Vorbehandlungsschritten vorgesehen, mit denen den Besonderheiten von Stahl, verzinktem Stahl, Aluminium, Edelstahl, und anderen Metallen bei der Vorbehandlung Rechnung getragen wird.

 

 

Multimaterial-Vorbehandlung – bei minimalem Platzbedarf

Jeder Werkstoff erhält hier seine spezifische, hochwertige Vorbehandlung. Die entsprechenden Vorbehandlungsschritte werden automatisch – entsprechend dem vorbereiteten Vorbehandlungsablauf – nacheinander aktiviert. Für den Werkstoff nicht relevante Vorbehandlungsschritte bleiben im Standby-Betrieb, um bei Bedarf für andere Werkstoffe verwendet zu werden. Alle Aggregate für die Vorbehandlungsanlage wurden platzsparend im Umfeld eingeplant. Sie befinden sich zu einem großen Teil in der Grube unter den Behandlungskammern. Dosier- und Badpflege-Stationen sind einfach zugänglich angeordnet. Sicherheit wird gerade hier großgeschrieben. Unter dem gesamten Bereich befindet sich eine Edelstahlauffangwanne, die auslaufende Flüssigkeiten aufnehmen kann.

 

 

Umweltschonend, sauber und sicher

Das Frisch- und VE-Wasser für die Vorbehandlungsanlage wird weitestgehend aus Regenwasser, das auf dem Dach der Fertigungshallen gesammelt wird, erzeugt. Der durchschnittliche Wassergewinn auf dieser Fläche beträgt rund 30.000 Liter/Monat. Der abwasserfreie Betrieb der Vorbehandlungsanlage wird durch die bedarfsgerecht abgestimmten Kreislauf-VE- und Vakuum-Destillations-Anlagen realisiert. Das Destillat der Destillationsanlage wird als VE-Spülwasser in den beiden Vorbehandlungsanlage wieder verwendet. Werkstücke, die den Haftwassertrockner durchlaufen haben und in einer geschlossenen Zone abgekühlt sind, werden automatisch einer der drei Pulverbeschichtungskabinen zugeführt. Neben einer automatischen Pulverbeschichtungsanlage stehen hier auch zwei Hand-Pulverkabinen zur Verfügung, in denen das Pulver manuell aufgetragen wird. So können entweder größere Serien von Werkstücken automatisch im Rückgewinnungsbetrieb oder komplizierte Werkstück-Geometrien und Kleinserien manuell im Verlustbetrieb wirtschaftlich pulverbeschichtet werden.

 

Der gesamte Pulverbeschichtungsbereich befindet sich in einem separaten Areal, das mit hohen Wänden von dem Logistikbereich der Halle getrennt ist. Aufgewirbelter Staub aus der Umgebung gelangt damit nicht in den Beschichtungsbereich. Beeinträchtigungen der Beschichtungsqualität sind somit ausgeschlossen. Ein Bypass in der Fördertechnik sorgt für eine Besonderheit in der MWN-Anlage. Teile, die zweifach beschichtet werden oder solche, die aus bestimmten Gründen keine Vorbehandlung benötigen, können direkt in den Pulverbeschichtungsbereich transportiert werden. Durch die Größe des Pulvereinbrennofens können diese Werkstücke, parallel zum regulären Pulverbeschichtungsbetrieb, als zusätzlicher Werkstück-Durchsatz mit beschichtet werden. Haftwassertrockner und Pulvereinbrennofen sind auch in der neuen Anlage von MWN in einer Einheit zusammengefasst und so platzsparend angeordnet, dass kurze Wege möglich sind.