Wie vom Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) berichtet, trübten sich nach einer befriedigenden Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2024 die Geschäftsentwicklung und auch die Geschäftsaussichten des ZVO-Fachbereichs Chemie und Anlagen im Jahresverlauf merklich ein. Entsprechend war die Herbstsitzung des Fachbereichs am 11. September 2024 von Diskussionen zur schwierigen Lage geprägt.
Chemie: Keine Trendwende
Im Bereich Chemie liegt das Geschäft aktuell im Schnitt mehr als fünf Prozent unter Vorjahr, wobei auch bis Jahresende nicht mit Impulsen für eine Trendwende gerechnet wird. Im Bereich Anlagen und Equipment ist die aktuelle Auslastung noch gut, der Auftragsbestand nimmt aber merklich ab. Neue Projektabschlüsse erfolgen sehr sporadisch und wenn überhaupt nur nach sehr langwierigen Diskussionen.
Ausblick auf das Jahr 2025
Der Ausblick auf das Jahr 2025 ist sehr verhalten. Bis zur Wahl im kommenden Jahr werden kaum Impulse erwartet. Die Fachbereichsmitgliedsunternehmen wären bereits mit einem Geschäft auf dem Niveau von 2024 zufrieden.
Industrielle Beschichter verzeichnen 2023 leichtes Plus
Während die Hälfte der Mitglieder 2023 mitunter deutliche Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatte, verzeichnete die andere Hälfte noch ein Umsatzplus aufgrund höherer Preise. Das Mengenwachstum blieb jedoch deutlich unter dem Umsatzwachstum. Konsolidiert verzeichneten die Fachbereichsmitglieder 2023 ein leichtes Umsatzplus im niedrigen einstelligen Bereich.
Erwartungen für 2024: Minus 15 Prozent
Insbesondere für das zweite Halbjahr 2024 erwarteten die Fachbereichsmitglieder überwiegend einen Abschwung. Diese Einschätzung hat sich bewahrheitet, zeig die Umfrage zur wirtschaftlichen Situation im Herbst-Meeting. Seit Juni 2024 gehen die Umsätze teilweise dramatisch zurück. Der Fachbereich Industrieller Beschichter erwartet für 2024 insgesamt einen Rückgang von 10 bis 15 Prozent.
Energiekosten und Investitionen
Die Belastung durch die Energiekosten hat sich weiter reduziert, dennoch bleiben die Energiekosten im internationalen Vergleich zu hoch. Zur dauerhaften Kostenbelastung ohne unternehmerische Beeinflussung haben sich die Netzentgelte etabliert, die mittlerweile bis zu 50 Prozent der gesamten Energiekosten ausmachen. Neuinvestitionen werden geschoben oder sind gänzlich gestrichen. Getätigte Investitionen dienen der Steigerung der Energieeffizienz und der Modernisierung bestehender Anlagen.
Fachpersonal vorhanden
Im Personalbereich hat sich der Druck gemildert, geeignetes Fachpersonal zu finden. Auch Zeitarbeitsfirmen können wieder Arbeitskräfte anbieten. Allerdings ließen hohe Tarifabschlüsse die Personalkosten sowohl für eigenes Personal als auch für Zeitarbeiter weiter ansteigen.