„Mit der ISO 45001 ist ein wichtiger Schritt für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der ganzen Welt getan. Auch bereits nach OHSAS zertifizierte Unternehmen müssen jetzt die erforderlichen neuen Schutzmaßnahmen identifizieren und rechtzeitig zur nächsten Rezertifizierung umsetzen“, erklärt Prof. Carsten Hufenbach, Referent bei der TÜV Nord Akademie. Laut dem Experten für Arbeits- und Gesundheitsschutz gebe die neue internationale Norm dem Arbeitsschutz eine ganz andere Bedeutung, als dies bisher der Fall gewesen sei, und stelle eine große Herausforderung dar.
Lieferanten unter der Lupe
Die weltweit geltende neue Verordnung bringt für Unternehmen außerdem eine tiefergreifende Veränderung, da sie den Arbeitsschutz auch für ausgelagerte Prozesse in anderen Unternehmen bewerten müssen, wenn diese kein eigenes Arbeitsschutz-Managementsystem haben. „Das zu zertifizierende Unternehmen muss nachweisen, wie die Arbeitssicherheit zum Beispiel bei Lohndienstleistern oder Fremdfirmen gewährleistet und praktiziert wird. Das bedeutet für den Umgang mit nicht zertifizierten Betrieben, dass sie mindestens die Einhaltung der gesetzlichen Pflichten des jeweiligen Landes nachweisen müssen“, ergänzt Hufenbach.
Mit Inkrafttreten der ISO 45001 gilt die Qualität der ausgeführten Gefährdungsbeurteilungen als mitentscheidend für ein Zertifikat – denn Planung und Umsetzung von Schutzbestimmungen haben einen eigenen Punkt in der Norm bekommen. „Gefährdungsbeurteilungen waren in der Vergangenheit zwar in Deutschland auch bereits gesetzlich gefordert, allerdings mangelte es an der Kontrolle der Umsetzung. Durch die ISO 45001 werden Unternehmen einmal jährlich von einem akkreditierten Zertifizierer überprüft“, merkt der Experte an.
Weitere Informationen zur Auditierung und Zertifizierung nach ISO 45001 unter: www.tuev-nord.de/iso-45001