„Eine Feier zu seinem Gedenken mit viel Pomp und in großem Rahmen hätte meinem Vater sicher nicht gefallen“, versichert Thomas Kaysser, geschäftsführender Gesellschafter der H.P. Kaysser GmbH & Co. KG. Am 3. Dezember 2019 wäre der Firmengründer Hans-Paul Kaysser 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass haben sich zu seinem Gedenken die Nachfahren sowie Gesellschafter und Führungskräfte des Unternehmens in kleiner Runde zu einem Abendessen getroffen.
Als Sohn von Lina und Paul Kaysser hat sich der Firmengründer direkt nach dem Krieg für seine Mutter einen Ofen zum Heizen, Backen und Kochen ausgedacht und aus Trümmer- und Abfallstücken zusammengebaut. Weil es daraufhin in dem Mehrfamilienhaus in der Stuttgarter Böheimstraße stets gut nach Essen roch, wollten andere Bewohner und Nachbarn auch einen solchen Sparherd haben, wie Kaysser seine Erfindung nannte. In der Folge entstand 1946 die Hans-Paul Kaysser Apparatebau in Stuttgart als Keimzelle der heutigen H. P. Kaysser GmbH & Co. KG. Mit Geschick und Erfindergeist folgten bald weitere, in der Nachkriegszeit schmerzlich vermisste Produkte, wie unter anderem auch ein Dreirad und andere Spielgeräte. Schnell sprach sich herum, dass es im Stuttgarter Süden einen findigen Tüftler gibt, der dringend benötigte Dinge aus Metall fertigte. Danach war der Aufstieg der Firma Kaysser bis zur heutigen H. P. Kaysser GmbH & Co. KG mit über 450 Mitarbeitern und rund 50 Millionen Euro Jahresumsatz nicht mehr aufzuhalten. Firmengründer Hans-Paul Kaysser starb 1981 mit nur 61 Jahren nach schwerer Krankheit. Sohn Thomas und Enkel Timm halten das Unternehmen bis heute im Familienbesitz.