Der zunehmende Einsatz additiver Fertigungsverfahren führt fast zwangsläufig zu einem steigenden Bedarf an geeigneten Oberflächenveredelungsverfahren für 3D-gedruckte Bauteile. Anfang 2018 formierte sich deshalb eine Arbeitsgruppe mit dem Ziel, ein FuE-Projekt zum Thema „Galvanisches Metallisieren von additiv gefertigten Kunststoffoberflächen“ zu initiieren. Nun verständigten sich die Mitglieder auf eine grobe Projektstruktur und den dahinterstehenden Arbeitsplan. Bevor jedoch mit der Ausarbeitung des Projektantrages begonnen wird, sollen noch weitere interessierte Unternehmen der Branche die Chance zu einer Projektbeteiligung erhalten.
Ideale Prozesskette für das Galvanisieren als Ziel
Das geplante Forschungsvorhaben verfolgt das Ziel, eine ideale Prozesskette für das galvanische Metallisieren additiv gefertigter Bauteile anwendungsnah zu entwickeln. So werden im aufgestellten Arbeitsplan alle relevanten Stellgrößen berücksichtigt und in die geplanten Versuche und Untersuchungen entsprechend einbezogen. Diese reichen von der Materialauswahl über die additive Herstellung der Kunststoffbauteile bis hin zum eigentlichen Metallisierungsprozess. Die Skalierbarkeit dieser Prozesskette ist hierbei besonders wichtig, um Prototypen- sowie Serienprozesse gleichermaßen abbilden zu können. Der ganzheitliche Projektansatz spiegelt sich auch darin wieder, dass sich mit der Arburg GmbH ein deutscher Hersteller von 3D-Druckern in der Arbeitsgruppe engagiert.
KMU bei Forschung und Entwicklung nachhaltig unterstützen
„Das Forschungsvorhaben soll nun zeitnah als öffentlich gefördertes IGF-Projekt (Industrielle Gemeinschaftsforschung) über die DGO bei der AiF eingereicht werden.“ bestätigt auch Dr. Klaus Wojczykowski, CTO der Coventya GmbH, der die Leitung der Arbeitsgruppe Anfang 2018 übernommen hat. „Zuvor möchten wir aber noch vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Möglichkeit geben, sich am Forschungsvorhaben zu beteiligen und von den erarbeiteten Lösungen zu profitieren.“ Denn die Aufgabe von IGF-Projekte ist es, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei Forschung und Entwicklung nachhaltig zu unterstützen.
Interessierte Unternehmen haben noch die Möglichkeit, eigene Belange in die Projektstruktur einzubringen. So wurde sich beispielsweise noch nicht abschließend auf eine repräsentative Demonstrator-Geometrie sowie die zu charakterisierenden funktionellen Schichteigenschaften geeinigt. Eine Mitwirkung im projektbegleitenden Ausschuss erfordert in der Regel zwei jährliche Treffen zum Abgleich des aktuellen Projektstandes mit den ausführenden Forschungsstellen. Weitere Kosten fallen für die beteiligten Unternehmen im Normalfall nicht an. Diese können sich aber zum Beispiel mit kleineren Versuchsreihen im betrieblichen Umfeld am Projekt beteiligen und so zur Praxisrelevanz der Forschungsergebnisse beitragen. Zudem wird dadurch im Unternehmen eine erste Expertise in diesem Bereich generiert. Angesprochen sind zum Beispiel Kunststoffgalvaniseure sowie andere Unternehmen der Branche, für die das Thema aktuell oder perspektivisch relevant ist.
Interessierte Unternehmen, die sich an der Projektgruppe beteiligen möchten, melden sich bis zum 12. Oktober 2018 direkt bei der DGO-Geschäftsstelle, bei Dr. Daniel Meyer d.meyer(at)dgo-online.de