Ziel der Kooperation zwischen der Beckers Gruppe und dem kanadischen Biotech-Unternehmen Anodyne Chemistries ist es eine CO₂-basierte und nachhaltigere Alternative zu petrochemischem HHPA zu entwickeln. HHPA ist eine Schlüsselkomponente in Hochleistungsbeschichtungssystemen. Eine umweltfreundliche HHPA-Alternative gibt es derzeit nicht auf dem Markt.
Enzyme wandeln CO₂ um
Hexahydrophthalsäureanhydrid (HHPA) wird ausschließlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. Der neue Ansatz von Anodyne beruht auf speziell entwickelten Enzymen, die CO₂ in HHPA umwandeln. Kombiniert mit einer Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen ist dies eine Möglichkeit den Kohlenstoff-Fußabdruck der HHPA-Produktion erheblich zu reduzieren. Der Ansatz könnte auch einen Durchbruch bei der Entwicklung erneuerbarer Rohstoffe für Beschichtungen bedeuten. Obwohl der Schwerpunkt derzeit auf HHPA liegt, sehen beide Unternehmen ein größeres Potenzial in der Anwendung der Anodyne-Technologie auf andere Lackrohstoffe.
Umfassende Strategie zur Rohstoff-Substitution
„Wir zielen auf HHPA ab, weil es derzeit keinen erneuerbaren Weg gibt, es herzustellen“, erklärt Gavin Bown, CTO bei Beckers. "Der zugrunde liegende Prozess eröffnet jedoch weitere Möglichkeiten. Diese Partnerschaft ist Teil unserer umfassenderen Strategie für nachhaltige Innovation, zu der auch die Zusammenarbeit mit vorgelagerten Partnern gehört, um die Kommerzialisierung neuer, nachhaltiger Technologien zu beschleunigen."
Fokus auf Coil Coatings und Potenziale jenseits von HHPA
Die Forschungsarbeiten von Anodyne werden in Vancouver, Kanada, durchgeführt, während Beckers die Mischungs- und Leistungstests in seinem auf Coil Coatings spezialisierten Innovationszentrum FutureLab in Liverpool, Großbritannien, durchführt.