L&S Oberflächentechnik GmbH & Co. KG

Horst Erbel
Vorstandsvorsitzender der Pero AG

  • Geschäftsfelder: Anlagenbau - Anlagen zur industriellen Teilereinigung
  • Zielgruppen: Allgemeine Industrie sowie zahlreiche Branchen wie Automobil-, Luftfahrt-, Schmuck-, Uhren-, Licht-, Elektro- und optische Industrie
  • Mitarbeiter: ca. 200
  • Jahresumsatz: ca. 24,5 Mio.

In welchen Bereichen und wie stark hat sich die Pandemie im Jahr 2021 auf Ihr Unternehmen ausgewirkt?
Am ehesten konnten wir feststellen das das verhaltene erteilen von Aufträgen für Gesamtprojekte wie schon 2020 sich auch Anfang 2021 nicht auflöste. Dazu kamen längere Lieferzeiten. Da das im Vorfeld schon spürbar war hatten wir unsere Lagerbestände für unsere Kunden hochgefahren. Mit Beginn der zweiten Jahreshälfte wurden wieder bessere Auftragseingänge im Projektgeschäft verzeichnet. Dieser Trend hält bis jetzt an und hat weiter zugelegt.

Welche Strategien haben Sie verfolgt bzw. erarbeitet – was würden Sie mit dem heutigen Wissensstand anders machen?
Wie immer gibt es Gewinner und Verlierer in solchen extremen Situationen. Über alles gesehen haben die Maßnahmen der Regierung aber gewirkt.

Wie wurde die Geschäftstätigkeit beeinflusst (zum Beispiel Kommunikation zwischen Unternehmen, Abwicklung von bestehenden Aufträgen)?
Durch die Maßnahmen die 2020 umgesetzt wurden hatten wir keine nennenswerten Probleme mit der Kommunikation mit anderen Unternehmen. Laufende und bestehende Aufträge im Inland und den nahen Nachbarn waren im Großen und Ganzen sehr gut handelbar. Bei unseren Kunden waren die Coronaregeln zu beachten, damit liefen die Projekte „fast“ normal. Was unsere Projekte im weiter entfernten Ausland betraf war es schon schwieriger und es gab auch längere Unterbrechungen im besonderen Richtung Asien und Afrika.

Welches Resümee ziehen Sie für das Geschäftsjahr 2021, wie waren Ihre Erwartungen Ende 2020?
2021 war hochspannend und hat uns dazu geführt, dass wir auch andere Märkte beleuchtet haben. Unsere Erwartungen von Ende 2020 die sehr positiv in die Zukunft gerichtet waren, wurden anfänglich nicht erfüllt. Das stellte sich aber schnell ein, so das wir Ende 2021 sagen können das unsere Erwartungen Grundsätzlich erfüllt wurden.

Welche aktuell vorherrschenden Trends und Entwicklungen sehen Sie, zum Beispiel im Technologiebereich? Inwieweit hat ein weiteres Corona-Jahr hier Stillstand ausgelöst bzw. wo hat es möglicherweise sogar eine neue Dynamik mit sich gebracht?
Über einen Stillstand können wir nicht berichten, aber über eine Dynamik um so eher. Gerade im Bereich der Automatisierung und dem Einsatz von Robotern wurden in der allgemeinen Industrie die Türen noch weiter geöffnet. Eine Technologie auf die wir schon viele Jahre setzen, was uns jetzt sehr geholfen hat.

Abgesehen von der Pandemie, gab es 2021 Auffälligkeiten/Entwicklungen, mit denen Sie nicht gerechnet haben?
Das ist schwer zu sagen, da die Pandemie doch sehr viel Fläche einnahm, und viele Ereignisse der Pandemie zugeschrieben wurden. Das ein oder andere wäre eventuell auch ohne diese Pandemie so gekommen. Zum Beispiel die Schwächen der Lieferketten.

Inwieweit beeinflussen Entwicklungen auf dem internationalen politischen Parkett – wie beispielsweise Lieferengpässe, Handelsbeschränkungen, Zölle oder politische Instabilität – Ihre Prognosen?
Jedes Ereignis wirft ein Schatten voraus. Lieferengpässe sind handelbar sowie auch Zölle da diese mit Ansage kommen. Handelsbeschränkungen und auch politische Instabilität stören und sind nicht berechenbar. Da L&S aber nicht viel in den betroffenen Ländern arbeitet, beeinflusst das auch nicht unsere Prognosen relevant.

Welche Rolle zunehmenden Spannungen auf dem internationalen politischen Parkett? Sind die Folgen des Brexits noch ein Thema?
Nein, da können wir gut mit umgehen und auch die Anlaufkurve zu dem Thema war sehr flach.

Welche Absatzmärkte sind für Sie momentan besonders interessant? Auf welche internationalen Absatzmärkte wollen Sie sich zukünftig noch stärker fokussieren? Hat die Pandemie hier zu Veränderungen geführt?
Unsere Absatzmärkte sind unverändert die allgemeine Industrie mit all seinen Facetten die durch die Pandemie auch nicht spürbar verändert wurden.

Welche Rolle spielt das Thema Local-Sourcing?
Local-Sourcing da wo es möglich ist, Global-Sourcing da wo es nötig ist, wir können uns das nicht immer aussuchen, wir arbeiten ja nicht im Bereich von Verbrauchsgütern die es überall gibt.

Wie entwickelt sich der Fachkräftemangel/Arbeitsmarkt?
Fachkräfte sind weniger geworden, aber L&S als Arbeitgeber hat damit zurzeit noch nicht wirklich zu kämpfen. Anders sieht das bei unseren Kunden aus.

Welche Rolle spielten 2021 die Themen Optimierung, Ressourceneffizienz und Digitalisierung? Wie schätzen Sie die Priorität für die nächsten Jahre ein und hat sich diese Einschätzung durch den Pandemieverlauf verändert?
Alle diese Punkte haben bei L&S schon länger eine große und immer größer werdende Bedeutung. Eine Veränderung der Einschätzung dieser Themen hat sich im Allgemeinen selbstverständlich verändert. Was es im Großen und Ganzen bewirkt bleibt abzuwarten.

Wie schätzen Sie die weitere wirtschaftliche Entwicklung ein, für 2022 und die folgenden Jahre ein?
Es wird eine flachere Entwicklung geben als uns prognostiziert wird. Wir gehen davon aus das die wirtschaftliche Entwicklung in den folgenden Jahren Global nur in bestimmten Nischen bemerkenswert zunimmt. Der allgemeine Markt wird sich sehr moderat entwickeln.  

Welche Strategien verfolgen Sie diesbezüglich, wo sehen Sie ihr Unternehmen und die Branche in drei Jahren?
Wir versuchen Trends zu erkennen und auch mit technischen Entwicklungen auf diese reagieren zu können. Die Branche wird sich an neuen Standards orientieren, z. B. den Umweltschutz und den Umgang mit den Ressourcen.

In welchen Bereichen planen Sie Veränderungen und/oder Investitionen?
L&S wird weiter in die Entwicklung und in Personal investieren. Veränderungen in der Ausrichtung sind nicht geplant, allerdings werden die neu gewonnenen Märkte weiter ausgebaut.