Thomas Krauze, Sales Manager Central Region

• Geschäftsfelder: Applikationstechnik und Dosiersysteme für Pulver- und Nasslack- sowie Klebstoffsysteme, Trocknungstechnik
• Zielgruppen: Industrie
• Mitarbeiter: weltweit über 7.500
• Jahresumsatz: > 2 Milliarden US-$

• Welches Resümee ziehen Sie für das Geschäftsjahr 2020, wie waren Ihre Erwartungen Ende 2019?

Nordson hat in den letzten Jahren immer Rekordergebnisse erzielen können. Daher war es logisch auch für das Geschäftsjahr 2020 einen weiteren Rekord anzupeilen. Wir haben unser Ziel knapp verfehlt, jedoch kann man sagen, dass unsere Erwartungen und Strategie für anspruchsvolle Projekte voll aufgegangen sind. Trotz Pandemie waren wir von Anfang an in der Lage für unsere Bestandskunden da zu sein und haben auch unsere neuen Kunden im engen Austausch vor Ort und digital betreuen können. Unser Labor ist durchgehend für Versuche geöffnet, die Herausforderung bestand darin, so detailgenau wie möglich die hervorragenden Testergebnisse digital zu vermitteln. Auch das funktionierte bei uns problemlos von Anfang.

• Wie hat sich Corona auf Ihre Branche ausgewirkt und wie hat sich die Pandemie auf bis dahin vorherrschende Trends und Entwicklungen, zum Beispiel im Technologiebereich ausgewirkt? Inwieweit hat das Corona-Jahr Stillstand ausgelöst bzw. wo hat es möglicherweise sogar eine neue Dynamik entfacht?

Es hat sich gezeigt, dass wir durch unsere hohe Flexibilität und durch unseren Einsatz zu 100% für unsere Kunden da sein konnten und zum anderen wir alle Gesund geblieben sind. Wir haben in der Zeit zudem unsere Anzahl an Mitarbeitern weiter ausgebaut, um einen noch besseren und engeren Kundenservice bieten zu können

• Abgesehen von der Pandemie, gab es 2020 Auffälligkeiten/Entwicklungen, mit denen Sie nicht gerechnet haben?

Abgesehen von der Pandemie gab es nichts Auffälliges. Jedoch haben wir uns währenddessen die Zeit genommen, Prozesse anders zu betrachten, mussten aus der Ferne arbeiten und die Produktion vom Home-Office aus am Laufen halten. Und dies wird den Bedarf an weiterer Automatisierung und Standardisierung vorantreiben.

• Inwieweit beeinflussen Entwicklungen auf dem internationalen politischen Parkett – wie beispielsweise pandemiebedingte Beschränkungen, Einfuhrzölle, Handelsbeschränkungen oder politische Instabilität – Ihre Prognosen?
  • Welche Rolle Spielt die US-Präsidentenwahl?
  • Welche Rolle spielt der Brexit?

Wir denken, dass Europa als Ganzes vom Rest der Welt unabhängiger werden muss. Das bedeutet, dass mehr Waren, die in anderen Teilen der Welt bislang gekauft wurden, in Europa produziert werden müssen. Um jedoch konkurrenzfähig zu sein, werden wir Produkte brauchen, die einen Mehrwert bieten. Innovation wird hierbei der Schlüssel sein.

• Welche Absatzmärkte sind für Sie momentan besonders interessant? Auf welche internationalen Absatzmärkte wollen Sie sich zukünftig noch stärker fokussieren?

Nordson als Global Player ist bereits in allen Bereichen weltweit sehr gut aufgestellt. Europa gewinnt für uns immer mehr an Bedeutung und das wollen wir mit hervorragenden Produkten und exzellenten Kundenservice sukzessive weiter ausbauen.

• Welche Rolle spielten 2020 die Themen Optimierung, Ressourceneffizienz und Digitalisierung (Industrie 4.0, BigData, Predictive Maintenance)? Wie schätzen Sie die Priorität für die nächsten Jahre ein und hat sich diese Einschätzung durch den Pandemieverlauf verändert?

Die Pandemie hat generelle Schwächen aufgedeckt, an denen wir alle schnellstmöglich arbeiten müssen. Denken Sie nur an Schulen, Home Office, etc., da gibt es noch viel Luft nach oben. Wir, bei Nordson, haben schon immer einen Schritt weitergedacht, deshalb fällt es uns nicht schwer über Digitalisierung, Industrie 4.0, Predictive Maintenance, etc. zu sprechen – alles Themen, die wir schon implementiert und auch schon umgesetzt haben.

• Wie schätzen Sie die weitere wirtschaftliche Entwicklung ein, für 2021 und die folgenden Jahre ein?
  • Welche Strategien verfolgen Sie diesbezüglich, wo sehen Sie ihr Unternehmen und die Branche in drei Jahren?

Die Nordson HDLV Technologie setzt sich seit Markteinführung immer weiter durch. Der wichtigste Vorteil der HDLV Technologie ist ein konstanter Pulverausstoß über sehr lange Zeiträume bei unterschiedlichsten Einstellungen. Daraus resultiert ein erhöhter Auftragswirkungsgrad bei gleichzeitig ver­mindertem Pulververbrauch. Die Beschich­tungsqualität – auch bei schwer zu beschich­tenden Teilen – wird deutlich verbessert und die Produktionsgeschwindigkeit erhöht sich. Ein auf die Kundenanforderungen ent­worfenes Dichtstrom-System einschließlich Encore HD Pumpe, Schläuchen und extra entwickelter Sprühpistole kann daneben weitere Vorteile bieten, wie zum Beispiel schnelleren Farbwechsel, Verringerung von Farbverschleppungen und gleichmäßigere Schichtstärkenverteilung. Das System hat sich über viele Jahre bewährt, es gilt nun den technologischen Vorteil weiter auszubauen.

• Welche Prioritäten und Entwicklungsziele stehen 2021 für Ihr Unternehmen auf der Agenda?
  • Welche Erwartungen haben Sie an das nächste Jahr?

Wir sehen die Herausforderungen in Reduzierung der Lagerbestände, kurze Durchlaufzeiten, hoher Automatisie­rungsgrad zur optimalen, qualitativ hochwer­tigen Produktion sowie vernetzte Maschi­nen, die sich selber optimieren und dem Bediener die bestmögliche Unterstützung bieten (z.B. Wartungs­arbeiten sollen automatisch gemeldet und notwendige Verschleiß- und Ersatzteile angefordert werden). Diese Punkte ste­hen bei uns ganz oben auf der Agenda bei der Entwicklung neuer Produkte.

• In welchen Bereichen planen Sie Veränderungen und/oder Investitionen?

Unser Fokus liegt wie auch schon in den letzten Jahren auf ressourcenschonende Produktions­prozesse, durch Einsatz von immer mehr Automatik- und Robotertechnik. Wir wollen effizientere Applikationen, die letztendlich den Verbrauch reduzieren sollen, sowohl das zu verarbeitende Material als auch die Energie- und Druck­luftverbräuche. Außerdem wird durch weit­gehende Automatisierungen das Personal unterstützt und entlastet.