
RBC – Ralf Beinbrecht Consulting
Geschäftsfelder: Interim Management, Engineering, Kompetenzüberbrückungen
Zielgruppen: Produktionsfelder, Automotive, Bahntechnologie, Medizin, HWK und/oder …
Gesprächspartner: Dr. Ralf Beinbrecht – Inhaber/Geschäftsleiter
Was für ein Resümee ziehen Sie für das Jahr 2024?
Hinsichtlich der Rezession war die Auftragslage 2024 er bescheiden ausgefallen, der daraus entstandene Umsatzeinbruch war aufgrund eines persönlichen Ausfalls zudem zu erwarten. Die Depressionsphase bis ca. 2026, auch bzgl. der anhaltenden Abbaupläne/Kurzarbeit – werden mit Sicherheit herausfordernd, nicht nur weil die Deindustrialisierung das Land überschattet.
Welche technologischen Trends und Entwicklungen sehen Sie in der Oberflächenbranche derzeit? Wie entwickelt sich die Digitalisierung/Automatisierung?
Der Arbeitsprozess in der Oberflächentechnik auch hinsichtlich der Prozesskomplexität; wie z.B. Anlagenparameter, Materials/Applikationsabläufe besitzt schon einen hohen Automatisierungsgrad, der im Laufe der kommenden Jahre durch die KI basierten Systeme optimaler unterstützt wird!
Wo sehen Sie in Ihrem eigenen Unternehmen technologische Ziele und Entwicklungsschwerpunkte?
Meine langjährige Lackier-/Oberflächentechnik und Werkstofferfahrung aus unterschiedlichen Projekten auch in automatisierten Abläufen, steht auf einem guten Fundament. Potenzial sehe ich jedoch bzgl. KI-Wissen, denn eine gute Basis ist auschlaggebend um Entwicklungen auf eine generative KI/ChatCPT bestmöglich anzupassen.
Wie erwarten Sie, dass sich das Thema KI in den nächsten Jahren entwickelt?
In der Anlagenplanung kann KI eine optimale Lösung darstellen; hier würde die pragmatische Herangehensweise bzgl. Raumverteilung, Energieeffizienz usw. evtl. sogar besser ausgeleuchtet werden. Im Hinblick der Steuerung, somit Parameterüberwachung ist eine effektive Handhabung noch nicht gänzlich gegeben, bei z.B. einer punktuellen Veränderung stößt das System, auch aufgrund derzeit zu späten Auswertungen – noch an seine Grenzen
Welche Rolle spielt das Thema Bürokratie und Regulierung in Ihrem Unternehmen, wie begegnen Sie dem und wie hat sich der bürokratische Aufwand durch REACH, die Tätigkeit der ECHA, aber auch der Bundesregierung über die letzten Jahre entwickelt? Welche Entlastungen würden Sie sich für Ihr Unternehmen/ Ihre Branche wünschen?
Die Chemikalien Entwicklung empfinde ich für den Anwender / Verbraucher zwar noch nicht optimal, jedoch wesentlich besser aufgestellt. Europäisch mag dies zwar funktionieren jedoch Global sehe ich Potenzial für Zuwiderhandlungen und/oder günstigere Auslegungen, was letztendlich auch dazu beiträgt, Standorte zu wechseln!
Die Kleinunternehmerregel wurde für 2025 angepasst, dies könnte für einige Freelancer mit geringen Wachstumsauslegungen eine gute Option darstellen
Wie schätzen Sie die Auswirkungen des Regierungswechsels in Amerika auf geopolitische Krisen und den Welthandel ein?
America First wird konsequent; und dies deuten aktuelle Entscheidungen der amerikanischen Regierung an, ohne Rücksicht auf globale Partnerschaften vorangetrieben. Hinzu kommt das ölproduzierende Länder gegen ein UN-Plastikabkommen gestimmt haben.
Nicht nur der heimische Markt hat derzeit etliche Probleme, der deutsche Standort war schon immer kostenintensiv, wurde jedoch aufgrund ausländischer Zuflüsse, lange Zeit getragen. Da aber auch der globale Automobilmarkt mit Verlusten zu kämpfen hat - bleibt abzuwarten welche Automarken sich im Zuge der Depressionsphase zusammenschließen!
Wie bewerten Sie den Bruch der Ampel-Koalition? Welche Erwartungen haben Sie für 2025, was die Energiepreise angeht?
Vermutlich wird eine Ampel-Konstellation in Zukunft keine große Chance haben, im Hinblick der allg. Frustration, baue ich jedoch darauf, dass wir uns nicht zu sehr nach rechts orientieren.
Die Energiepreise werden aufgrund anhaltender Konflikte bis Auslauf 2025 sich nicht stark reduzieren, vielmehr wird es, wie schon 2024 angekündigt sich durch die Netzkosten Neuverteilung/Netz-Umlagen bei den erneuerbaren Energien – je verteuern.
Welche Erwartungen haben Sie für das kommende Jahr bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene? Was erwarten Sie speziell für die Tätigkeitsfelder Ihres Unternehmens?
Die RBConsulting hat sich auf Problemreduzierungen, Engineering-Themen und Vakanz-Überbrückungen auch im lacktechnischen Sektor im Heimatland spezialisiert. Im Hinblick dessen sehe ich noch Potenzial für die kommenden Jahre, bevor die KI auch weitere Bereiche gänzlich dominiert!
Welche Entwicklung erwarten Sie in Bezug auf den Fachkräftemangel und welche Strategien setzen Sie bei der Rekrutierung ein? Welche Rolle spielen hier inzwischen Social-Media-Aktivitäten?
Aus meiner Sicht und den personellen Freisetzungen, erwarte ich für die kommenden Jahre keinen Fachkräftemangel, und bei der Auswahl sollte vielmehr auf intrinsische als extrinsische Motivation - Wert gelegt werden. Die Show-Bühne ist eröffnet, Social Media verzerrt das Bild, je aktiver ich in solchen Plattformen bin, umso mehr werde ich wahrgenommen, ist dies der richtige Weg?
Welche Herausforderungen sehen Sie generell für 2025?
Ist ein Abstieg der deutschen Wirtschaft aufzuhalten, persönlich meine ich ja. Die geleisteten Investitionen z.B. in Plattformen, Lean Auslegungen, Energieeinsparungen und der Ki-Revolution. Müsste den Standort Deutschland stabilisieren. Ohne Frage liegt es auch an der pragmatischen Kundenbeurteilung, um Marktteile wieder zurückzugewinnen. Freelancer werden zukünftig Vakanzüberbrückungen und Sonderthemen, auch mit kurzer LZ übernehmen!