Dörken Coatings GmbH & Co. KG

Geschäftsfelder: Hochleistungskorrosionsschutz, Dispersionen und Lacke für Bauteile, Pigmentpasten, Tönsysteme

Zielgruppen: Automobil-, Agrar-, Bau-, Bahnindustrie, Erneuerbare Energien, Malerhandwerk, Fachhandel, Endverbraucher

Mitarbeiter: Ca. 1.000 (DÖRKEN-Gruppe)

Gesprächspartner: Christos Tselebidis, Geschäftsführer Industrial Coatings

Was für ein Resümee ziehen Sie für das Jahr 2024?
2024 lief im Bereich Industrial Coatings wider Erwarten äußerst positiv an. Gerade die asiatischen Märkte wiesen ein sehr starkes Wachstum auf. Im zweiten Halbjahr war jedoch eine starke Abschwächung der Nachfrage der europäischen Automobilindustrie deutlich spürbar. Ent-lassungen und Sparmaßnahmen bei Automobilisten sowie direkten Zulieferern schwächt auch die Nachfrage bei uns.

Wie erwarten Sie, dass sich das Thema KI in den nächsten Jahren entwickelt?
KI ist aus meiner Sicht ganz klar nicht nur ein Trendthema. Die Frage ist nur, welche Dinge sich auf Dauer etablieren werden und welche nicht. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass KI nicht nur Chancen für große Tech-Unternehmen bietet, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen. So kann ich mir durchaus vorstellen, dass in Zukunft monotone datenbasierte Aufgaben durch KI-gesteuerte Prozesse ersetzt werden. Dies bietet gleichzeitig die Möglichkeit, Mitarbeiter*innen mit wertschöpfenden Aufgaben zu betrauen.

Welche Rolle spielt das Thema Bürokratie und Regulierung in Ihrem Unternehmen, wie begegnen Sie dem und wie hat sich der bürokratische Aufwand durch REACH, die Tätigkeit der ECHA, aber auch der Bundesregierung über die letzten Jahre entwickelt?
Als Chemieunternehmen sehen wir uns ohnehin mit vielen Regularien konfrontiert. Steigert sich hier die Bürokratie, so steigen natürlich auch die Kosten und das wirkt sich negativ auf die globale Wettbewerbsfähigkeit aus. Die eigentlichen Hintergründe für den bürokratischen Aufwand sind durchaus gut gemeint, sie bringen jedoch auch viele Komplikationen und Herausforderungen mit sich. Dafür müssen wir dann Ressourcen binden, die eigentlich an anderer Stelle benötigt werden.

Welche Herausforderungen sehen Sie generell für 2025?
Das Geschäftsfeld Industrial Coatings steht in 2025 vor Herausforderungen durch die stark abschwächende Wirtschaft und nicht absehbare geopolitische Entwicklungen. Hinzu kommen die strengeren regulatorischen Anforderungen hinsichtlich des Chemikalienrechts (insb. PFAS), die die gesamte Branche vor eine noch nicht dagewesene Umstellungsarbeit stellen wird. All das bietet jedoch gleichzeitig Chancen, indem wir lernen, uns anzupassen und innovative Lösungen zu entwickeln, um langfristig erfolgreich zu bleiben. DÖRKEN sieht das als Chance, kommt aber an seine Grenzen, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen.