OptiSense: "Man muss täglich visionär sein"
Interview mit OptiSense-Geschäftsführer Dr. Jens Heymans zum 25-jährigen Jubiläum
Zum Jubiläum lässt Geschäftsführer Dr. Jens Heymans kurz die Geschichte des Unternehmens Revue passieren und gibt einen Einblick in Themen und Technologien, die OptiSense und seine Kunden aktuell beschäftigen.
Welches waren aus Ihrer Sicht die entscheidenden Schritte und prägendsten Momente der letzten 25 Jahre?
Oh, da gibt es eine ganze Reihe an Meilensteinen: Angefangen mit der Gründung als Spin-off des Fraunhofer Optikzentrum 1998. Nur ein Jahr später haben wir den ersten photothermischen Schichtdickensensor für eine robotische Industrieanwendung entwickelt. Kurz danach kamen die ersten große Automobilhersteller wie Audi als Kunden zu uns.
Anschließend ging das patentierte Handmessgerät PaintChecker Mobile LED in Serie. 2016 dann der Einstieg in den chinesischen Automobilmarkt. Zwei Jahre später entsteht unser Industrie-Controller, der die Schichtdicke an bis zu acht Stellen gleichzeitig misst.
2020 sind wir mit unserer DienstleistungsSuite gestartet, einem proaktiven Support, der einen reibungslosen und sicheren Betrieb der Schichtdicken-messsysteme sicherstellt.
Ein wichtiger Aspekt der Suite ist Predictive Maintenance. Die vorausschauende Instandhaltung liefert zuverlässige Messwerte als Datenbasis für Auswertungssysteme. Damit können Kunden durch optimierte Wartungsintervalle Kosten sparen und die Effizienz bei der Planung steigern.
25 Jahre OpiSense – was ist Ihr Erfolgsrezept?
Was uns auszeichnet, ist die Fähigkeit, mit neuen technischen Anforderungen flexibel umzugehen. Unser Erfolgsrezept lautet: Man muss täglich visionär sein!
Ein weiterer Erfolgsbaustein sind die langjährigen Kundenbeziehungen. Wir haben gut 85 Prozent Bestandskunden. Das Gleiche gilt für unser Team. Viele Kolleginnen und Kollegen sind schon lange an Bord.
Wie haben sich die Anforderungen in den letzten Jahren verändert?
Wer für Global Player und Hidden Champions arbeitet, der darf nicht nachlassen und muss vorausdenken. Entsprechend haben wir schon früh auf Anforderungen und Wünsche rund um Automatisierung und Miniaturisierung reagiert. Unsere Sensoren passen mittlerweile ja in jede noch so beengte Produktionsumgebung.
Die Qualitätskontrollen sind inzwischen zu einem großen Prozentsatz schnelle, automatisierte Inline-Messungen. Und dafür gilt es mehr denn je, entsprechend leistungsfähige Messsysteme zu entwickeln.
Hat das auch Auswirkungen auf das Team und die Arbeitsweise?
Rückblickend können wir sagen, dass das Engagement unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen uns als Unternehmen stärker gemacht haben. In den letzten drei Jahren sind wir durchschnittlich um 26 Prozent gewachsen.
Welche Zukunftsthemen haben für OptiSense und Ihre Kunden größte Relevanz?
Aus meiner Sicht wird uns die kontinuierlichen Effizienzsteigerung durch Automatisierung intensiv beschäftigen. Immer höhere Geschwindigkeiten und Präzision in der Linie verlangen auch von den Sensoren zukünftig Spezifikationen, die um ein Vielfaches anspruchsvoller sind, um Schichtdicken noch schneller in Bewegung zu messen oder auch um extrem dünne Beschichtungen zu prüfen.
Wir werden uns weiterhin mit Themen wie Analytics, Plattformen und IIoT beschäftigen: Analytics, also die Datenanalyse, zählt heute als Grundlage moderner Führung und ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, um ein Beschichtungsunternehmen gewinnbringend zu managen. Aber nur ein Bruchteil der Firmen wertet die gesammelten Daten vollständig aus.
Dabei ist es gerade das Knowhow der analysierten Zusammenhänge, das wichtige Hinweise zu einem optimalen und wirklich rund laufenden Beschichtungsprozess geben kann.
Ganz sicher wird auch IIoT die Beschichtungsbranche zunehmend beeinflussen. Die Vernetzung von Sensoren, Produkten und Maschinen sowie die Auswertung der erfassten Daten eröffnen neue Möglichkeiten.
Wie werden Sie Ihr Jubiläum feiern?
Anlässlich unseres 25. Geburtstags bringen wir ein streng limitiertes Produktdesign auf den Markt. Damit unterstreichen wir den Premiumgedanken unserer Marke. Den besonderen Look unseres „PaintChecker Mobile 25 Years“ heben wir mit einem ganz speziellen, polierten Oberflächen-Finish hervor.
Was wünschen Sie sich und Ihrem Team für die Zukunft?
Ich möchte, dass unser gesamtes Team so motiviert bleibt! Für die Zukunft wünsche ich mir und meinem Team viel Interesse an Neuem und natürlich auch weiterhin spannende Projekte und tolle Kunden. Wenn es Spaß macht und alle begeistert bei der Sache sind, ist OptiSense auch weiterhin auf einem guten Weg.