FiT: Filme im Griff

FiT gibt wertvolle Handlungsempfehlungen für die Erreichung aktueller Anforderungen

Bauteile
Veränderte Fertigungs-, Füge- und Beschichtungsverfahren machen filmische Restkontaminationen immer mehr zum Qualitätsfaktor (Bild: FiT)

Geht es um Bauteilsauberkeit, spielen neben Partikeln filmische Restkontaminationen zunehmend eine qualitätsentscheidende Rolle. Die Herausforderung noch zulässige Grenzwerte einzuordnen und zu definieren ist hier, analog zu den Anforderungen, größer geworden.

Durch veränderte Fertigungs-, Füge- und Beschichtungsverfahren werden filmische Restkontaminationen wie Öle, Fette, Kühlschmierstoffe, Trennmittel oder auch Handschweiß und Fingerabdrücke neben partikulären Verunreinigungen immer mehr zum Qualitätsfaktor. Dabei reicht die bisher weit verbreitete, pauschale Spezifikation „öl- und fettfrei“ in vielen Fällen nicht aus, um den für nachfolgende Prozesse und oder eine einwandfreie Produktfunktion erforderlichen Level an filmischer Sauberkeit qualitätssichernd zu definieren und im Reinigungsprozess zu erreichen.

Diese Entwicklung stellt Teilefertiger und -verarbeiter quer durch alle Industriebereiche vor neue und anspruchsvollere Aufgabenstellungen. Als Navigator der Bauteilreinigung unterstützt der Fachverband industrielle Teilereinigung (FiT) e. V. seit seiner Gründung 2004 Anwender industrieller Reinigungstechnik mit Grundlagen- und Expertenwissen und praxistauglichen Handlungsempfehlungen. Dazu zählen die „Leitlinien für eine qualitätssichernde Prozessführung in der Bauteilreinigung“ sowie die „Checkliste zur Planung eines Reinigungsprozesses“, die für die Auslegung von Reinigungsprozessen eine grundlegende Orientierung geben. Tief in das Thema der unerwünschten schichtartigen Verschmutzungen ist der FiT mit der Richtlinie „Filmische Verunreinigungen beherrschen“ eingestiegen. Sie zeigt anhand firmenunabhängiger Handlungsempfehlungen auf, wie die Prozesskette der Bauteilreinigung aufgebaut und optimiert werden kann, um Anforderungen an filmische Restkontaminationen auf Bauteiloberflächen sicher zu erfüllen.

Filmische Verunreinigungen beherrschen

Dafür beleuchtet die Publikation auf knapp 160 Seiten entsprechend dem aktuellen Stand der Technik alle Aspekte, die bei der Definition von Grenzwerten sowie der Auslegung und Optimierung entsprechender Fertigungs- und Reinigungsprozesse für eine reproduzierbare Qualität des Endprodukts zu berücksichtigen sind. Neben einer Definition, was aus reinigungstechnischer Sicht zu den filmischen Verunreinigungen zählt, werden deren Vorkommen beziehungsweise Quellen sowie Eigenschaften und Auswirkungen erläutert.

Das nächste Kapitel nimmt unter dem Gesichtspunkt Prozesskette in der Bauteilreinigung die derzeit zur Verfügung stehenden Lösungen hinsichtlich Reinigungschemie und -verfahren unter die Lupe. Dargestellt wird dabei auch, dass die grundlegend erforderliche Kenntnis des Verschmutzungsgrades beziehungsweise der Sauberkeit der Bauteile entlang des Reinigungsprozesses nur durch den optimalen Einsatz geeigneter Mess-, Prüf- und Analysetechnik zu erlangen ist. Dafür werden die gängigsten Verfahren inklusive ihrer Stärken und Grenzen vorgestellt, ebenso wie Lösungen und aktuelle Ansätze für die Überwachung des Reinigungsprozesses. Diese Grundlagen werden im Kapitel „Lösungsansätze zu typischen Aufgabenstellungen in der Teilereinigung“ miteinander verknüpft. Dabei geht es einerseits um ein methodisches Vorgehen zur Ermittlung von Grenzwerten für eine hinreichende filmische Bauteilsauberkeit. Andererseits unterstützen konkrete Handlungsempfehlungen dabei, Reinigungsprozesse systematisch und qualitätsgerecht zu gestalten sowie erforderliche Prozessanpassungen vorzunehmen und auf auftretende Prozessstörungen richtig zu reagieren. Die Überwachung der Wirksubstanzen und des Verschmutzungsgrades in Reinigungs- und Spülbädern, die Prüfung des Bauteilzustands entlang der Prozesskette sowie der Sauberkeit von Funktionsflächen sind weitere Aufgabenstellungen, für die Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Da aber auch ein entsprechend den Vorgaben sauberes Bauteil nicht automatisch sauber bleibt, bietet die Richtlinie weitere Empfehlungen zum sauberkeitsgerechten Umgang mit Werkstücken. Thematisiert werden in diesem Abschnitt darüber hinaus Grundregeln für eine reinigungsgerechte Bauteilgestaltung, durch die sich bereits in der Produktentstehungsphase Aufwand und Kosten der Reinigung beeinflussen lassen. Informiert wird weiterhin darüber, was bei der Handhabung von Proben für oberflächenanalytische Untersuchungen zu beachten ist.

Drstellung Prozesskette
Diese schematische Darstellung der Prozesskette listet potenzielle Quellen auf, durch die es zu filmischen Kontaminationen auf der Bauteiloberfläche kommen kann (Bild: Vacom)

Mit diesen Inhalten bietet die zweisprachige Richtlinie „Filmische Verunreinigungen beherrschen“, die über die Geschäftsstelle des FiT erhältlich ist, auch Einsteigern in dieses Thema einen kompletten und verständlichen Überblick. Der Fachverband industrielle Teilereinigung e.V. (FiT)ist ein Kompetenznetzwerk für die industrielle Bauteilreinigung. Zu den Mitgliedern zählen namhafte Unternehmen aus den Bereichen des Anlagenbaus, der Chemie, der Messtechnik und der Analytik sowie Anlagenbetreiber und Forschungseinrichtungen.

Der FiT bietet der Branche Orientierung sowie Wissensvermittlung und Qualifizierung durch seine Fachausschüsse, Arbeitskreise, Leitlinien, Richtlinien, Checklisten, Fachtagungen und Seminaren. Er initiiert Fortschritt und Innovation unter anderem durch Kooperation mit renommierten Forschungsinstituten, Hochschulen und Universitäten.

Fachverband industrielle Teilereinigung e.V. (FiT)
www.fit-online.org