Entwicklungen und Trends auf der 31. Fachtagung für industrielle Bauteilreinigung

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Themen von Druckwechsel-Reinigungsverfahren über praktische Anwendungen zum Beispiel bei Keramikbauteilen bis hin zu Sauberkeitsprüfung mit UV-Licht lieferten einen spannenden Querschnitt durch aktuelle Anforderungen in der industriellen Sauberkeit.

Erstmals fand die Fachtagung für industrielle Bauteilreinigung des FiT im Neckarforum in Esslingen statt - als Veranstaltungsort eine gelungene Wahl. Außerdem knüpfte die Tagung mit 138 Teilnehmern und 24 Ausstellern nach einer deutlich kleineren Veranstaltung im letzten Jahr wieder an die Zeiten vor Corona an.

Breites Themenspektrum

Insgesamt 17 Vorträge lieferten den Teilnehmern einen interessanten Querschnitt durch aktuelle Entwicklungen und Themen in der Reinigungsbranche. Zum Beispiel zeigte ein Vortrag erhebliche Einsparpotenziale bei der Optimierung von Reinigungsprozess und Korrosionsschutz auf. In diesem Zusammenhang waren unterschiedliche Kombinationen von Inhibierungen - also zum Beispiel VCI oder Trocknungsmittel - und Beschichtungen in Korrosionstests untersucht worden.

Interessant war auch ein Beitrag zu den Auswirkungen der neuen Druckwechselverfahren, also zum Beispiel CnP odr PPC, auf gebräuchliche Tensid-Formulierungen, bei deren Verwendung es in der Unterdruckphase häufig zu einer Tensid-Ausmagerung und vermehrter Schaumbildung kommen kann. Dies können nur Reinigungsmittel mit einer speziell für diese Verfahren angepassten Formulierung verhindern. Insofern müssen andere Prioritäten bei der Tensid-Formulierung gesetzt werden als bei einer klassischen Reinigungsanlage - was angesichts der hohen Effektivität der Verfahren jedoch keine entscheidenden Nachteile bringt.

Auch die selektive Reinigung zum Beispiel per Laser stand auf der Agenda. Eine Markt- und Trendanalyse zeigte ein Wachstum von über 20 Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre. Die Zunahme von Verklebungen insbesondere in der Automobilindustrie und in der Batterietechnik sowie im Hinblick auf die Elektromobilität sorgen für zunehmend engere Grenzwerte für filmische Verunreinigungen - auf kleineren Teilflächen, sodass nasschemische Verfahren hier mitunter sowohl hinsichtlich der Produktivität als auch unter energetischen Gesichtspunkten keine Vorteile bieten. Insofern ist in diesem Bereich mit zügig weiter wachsenden Marktanteilen zu rechnen.

Ein Expertenforum zum neuen Projekt „Richtlinienwerk Prozesslösungen für die industrielle Bauteilreinigung“ des FiT rundete den ersten Tag ab. Aus der angeregten Diskussion und den Wortmeldungen ließ sich eine sehr positive Resonanz auf das Vorhaben ableiten.

Zukunftsthemen

Der zweite Tag lieferte eine Vielzahl hochinteressanter Themen aus der Forschung und für die Weiterentwicklung von Reinigungsprozessen. Dazu gehörten Einblicke in die robotergestützte Fluoreszenzmessung per Laser mit einer Nachweisgrenze von 1 bis 10 mg/qm. Weiterhin wurden Bestrebungen vorgestellt, einen Kommunikationsstandard für die Digitalisierung in der Bauteilreinigung entsprechend der OPC UA Spezifikation zu erarbeiten, um mittelfristig den Aufwand für Digitalisierungsprojekte zu reduzieren. Große Relevanz hatten auch Untersuchungen zur Auslegung von Verpackungen für technisch saubere Bauteile - und Untersuchungen zur Übertragung von Verunreinigungen in Verpackungen auf die Bauteile. Hier bestehen mitunter noch große Diskrepanzen zwischen dem was sinnvoll wäre und der gelebten Praxis.

Die Teilnehmer lobten das breite Spektrum der Themen und auch deren Praxisorientierung. Auch die Aussteller freuten sich über rege Gespräche und zogen ein positives Fazit.

Bilder-Galerie von der 31. FiT-Reinigungstagung im Neckar-Forum in Esslingen

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