BASF - Coatings Divsion
Uta Holzenkamp
Leiterin Unternehmensbereich Coatings der BASF
Geschäftsfelder: Autoserienlacke, Autoreparaturlacke, Oberflächentechnik sowie Bautenanstrichmittel
Zielgruppen: Fahrzeughersteller, Automobilzulieferer, Reparaturwerkstätten, metallverarbeitende Industrie
Mitarbeiter: rd. 10.800 weltweit
Jahresumsatz: rd. 3,01 Mrd. € (2020)
Welches Resümee ziehen Sie für das Geschäftsjahr 2021, wie waren Ihre Erwartungen Ende 2020?
2021 war erneut ein herausforderndes Jahr, was vor allem im OEM Bereich spürbar wurde. Zu Beginn des Jahres zeigten sich noch Anzeichen der Erholung im Automobilmarkt. Dieses Bild hat sich in den darauffolgenden Monaten jedoch dramatisch verschlechtert. Aufgrund der weltweiten Halbleiter-Knappheit mussten unsere Kunden ihre Produktion drosseln oder zeitweise komplett herunterfahren. Zusätzlich haben die eskalierenden Rohstoffpreise in unserem Geschäftsumfeld Spuren hinterlassen. Trotz aller Hürden – seien es die anhaltende Pandemie oder die Lieferengpässe – konnten wir durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden viele Erfolge feiern, die uns positiv in die Zukunft blicken lassen. Zudem sind bei den Reparaturlacken und im Bereich der Oberflächentechnik unsere Geschäfte in diesem Jahr hervorragend gelaufen.
Welche Rolle spielten 2021 die Themen Optimierung, Ressourceneffizienz und Digitalisierung? Wie schätzen Sie die Priorität für die nächsten Jahre ein und hat sich diese Einschätzung durch den Pandemieverlauf verändert?
Seit einigen Jahren spielt das Thema Digitalisierung in der Automobilindustrie eine immer wichtigere Rolle und ist auch in unserem Unternehmensbereich ein Kernthema, das wir strategisch verankert haben und in dem wir an entsprechenden Lösungen arbeiten. So haben wir mit AUROOM™ eine virtuelle Plattform entwickelt, mit deren Hilfe sich Automobilfarben und -effekte wahrheitsgetreu simulieren lassen. Unseren Werkstattkunden bieten wir mit unserer cloudbasierten Refinity ein nahtlos digitales Erlebnis, das sie bei der Steigerung ihrer Effizienz in allen Geschäftsbereichen unterstützt – einschließlich Farbtonfindung, Bestandsmanagement, Reparaturauftragsmanagement, Schulungen und Support. Um digitale Trends frühzeitig zu erkennen und schnell voranzutreiben, haben wir neben der Digital Incubation Unit in Münster 2021 ein zusätzliches Studio in Schanghai eröffnet, in dem digitale Geschäftsmodelle entwickelt und eigene Start-Ups aufgebaut werden.
Wie schätzen Sie die weitere wirtschaftliche Entwicklung ein, für 2022 und die folgenden Jahre ein?
Auch 2022 wird sich der Automobilmarkt noch nicht wieder vollständig erholen und es wird einige Zeit dauern, bis das Niveau vor der Pandemie erreicht wird. Unterbrechungen in der Lieferkette, insbesondere bei den Halbleitern, führen zu einem weiterhin volatilen Geschäftsumfeld. Wachstum sehen wir vor allem in der Region Asien-Pazifik, in der wir in den letzten Jahren durch strategische Investitionen unsere Marktposition ausgebaut haben.
Welche Prioritäten und Entwicklungsziele stehen 2022 für Ihr Unternehmen auf der Agenda?
Der enge Austausch mit unseren Kunden hat gezeigt, dass die wichtigsten Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind. Wir schaffen Chemie für eine nachhaltige Zukunft. Neben unseren Bemühungen selbst klimaneutral zu werden, arbeiten wir an vielen Produkten und Lösungen, die unsere Kunden unterstützen, vorhandene Ressourcen bestmöglich nutzen und CO2-Emissionen reduzieren.
In welchen Bereichen planen Sie Veränderungen und/oder Investitionen?
Wir analysieren unser Marktumfeld kontinuierlich und werden auch weiterhin in Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung investieren, um in Zukunft unsere Kunden noch erfolgreicher zu machen.