LPW Reinigungssysteme GmbH
Gerhard Koblenzer
Geschäftsführender Gesellschafter der LPW Reinigungssysteme GmbH
Geschäftsfelder: Anlagen und Dienstleistungen zur Herstellung und Aufrechterhaltung von Technischer Sauberkeit im Produktionsumfeld
Zielgruppen: Industriekunden mit hohen Anforderungen an den Grad der technischen Sauberkeit
Mitarbeiter: 84
Jahresumsatz: k.A.
In welchen Bereichen und wie stark hat sich die Pandemie im Jahr 2021 auf Ihr Unternehmen ausgewirkt?
Dank des guten Auftragseingangs konnte ein nahezu unterbrechungsfreier Betrieb sichergestellt werden. Im Vergleich zu 2020 sogar mit deutlich mehr Projekttätigkeit durch u. a. intensivierte Versuchs- und Lohnreinigungstage. Anstrengungen im Alltag entstehen etwa durch die erheblichen Störungen der globalen Lieferketten.
Welches Resümee ziehen Sie für das Geschäftsjahr 2021, wie waren Ihre Erwartungen Ende 2020?
Die Erwartungen für 2021 waren positiv. Lieferprobleme hatten wir beim Wiederanlauf der Konjunktur erwartet, jedoch nicht in diesem Ausmaß, was erhebliche Umsatzverschiebungen in das Jahr 2022 zur Folge hat.
Welche aktuell vorherrschenden Trends und Entwicklungen sehen Sie, zum Beispiel im Technologiebereich? Inwieweit hat ein weiteres Corona-Jahr hier Stillstand ausgelöst bzw. wo hat es möglicherweise sogar eine neue Dynamik mit sich gebracht?
Corona hat zu keinem Stillstand geführt. Im Gegenteil. Die Dynamik und der Veränderungsdruck in allen Industriebereichen haben zugenommen.
Abgesehen von der Pandemie, gab es 2021 Auffälligkeiten/Entwicklungen, mit denen Sie nicht gerechnet haben?
Die Schwere und Intensität der Lieferkettenproblematik.
Inwieweit beeinflussen Entwicklungen auf dem internationalen politischen Parkett – wie beispielsweise Lieferengpässe, Handelsbeschränkungen, Zölle oder politische Instabilität – Ihre Prognosen?
Instabile politische Landschaften beeinflussen immer und in vielerlei Hinsicht. Die Lieferengpässe sind aktuell jedoch die größte Herausforderung.
Welche Absatzmärkte sind für Sie momentan besonders interessant? Auf welche internationalen Absatzmärkte wollen Sie sich zukünftig noch stärker fokussieren? Hat die Pandemie hier zu Veränderungen geführt?
Unser Fokus liegt auf Europa sowie Nordamerika. Hier sind wir als Experten in allen Branchen, die zuverlässige HighPurity-Lösungen brauchen, gefragt und geschätzt.
Welche Rolle spielt das Thema Local-Sourcing? Haben die Turbulenzen rund um die Pandemie hier einen Paradigmenwechsel ausgelöst?
Local Sourcing ist im Mittelstand ein qualitätsentscheidender Faktor. Das gilt auch für unsere Joint Venture Partner in Nordamerika und Asien. Problematisch wird’s bei den großen Zulieferern von Industriestandardkomponenten, die durch die Störungen der globalen Lieferketten massiv beeinflusst sind. Und in der Folge auch wir.
Welche Märkte haben (für Sie) an Bedeutung gewonnen/verloren?
Nordamerika entwickelt sich zu einem wichtigen Markt für die hochwertige industrielle Reinigungstechnik. Asien, speziell China, verliert für uns zunehmend an Bedeutung.
Wie entwickelt sich der Fachkräftemangel/Arbeitsmarkt?
Der Arbeitsmarkt ist weiterhin kritisch. Daher bilden wir im eigenen Haus intensiv aus. Zudem gibt die Branche doch immer wieder sehr gute Fachkräfte frei, die wir gerne aufnehmen.
Welche Rolle spielten 2021 die Themen Optimierung, Ressourceneffizienz und Digitalisierung? Wie schätzen Sie die Priorität für die nächsten Jahre ein und hat sich diese Einschätzung durch den Pandemieverlauf verändert?
Die Industrielle Reinigungstechnik wird sich in den kommenden Jahren verstärkt mit der Prozess-Validierbarkeit unter dem Aspekt der technischen Sauberkeit auseinandersetzen müssen. Das führt in Folge u. a auch zu einem enormen Schub beim Thema Digitalisierung.
Wie schätzen Sie die weitere wirtschaftliche Entwicklung ein, für 2022 und die folgenden Jahre ein?
Wir erwarten eine signifikante Steigerung der Auftragseingänge in den kommenden 2-3 Jahren. Speziell in den High Purity Bereichen ist das heute schon deutlich spürbar.
Welche Prioritäten und Entwicklungsziele stehen 2022 für Ihr Unternehmen auf der Agenda?
LPW baut das Thema Prozessmonitoring und Prozessoptimierung im Rahmen des Geschäftsfelds Applikations-Engineering kontinuierlich aus. Denn der hochwertige Anlagenbau und ein adäquates Dienstleistungsangebot bilden die unverzichtbaren zwei Seiten einer Medaille.
In welchen Bereichen planen Sie Veränderungen und/oder Investitionen?
Wir planen den Ausbau der Dienstleistungsangebote und begleitenden Digitalisierung. Auch die Weiterentwicklung der Anlagen- und Verfahrenskonzepte ist im vollen Gange.