Dörken Coatings GmbH & Co. KG
Dr. Gerhard Reusmann
CTO und COO der Dörken Coatings GmbH & Co. KG
Geschäftsfelder: Hochleistungskorrosionsschutz, Dispersionen und Lacke für Bauteile, Pigmentpasten, Tönsysteme
Zielgruppen: Automobil-, Agrar-, Bau-, Bahnindustrie, Erneuerbare Energien, Malerhandwerk, Fachhandel und Endverbraucher
Mitarbeiter: ca, 1.000 (Dörken-Gruppe)
Jahresumsatz: k. A.
In welchen Bereichen und wie stark hat sich die Pandemie im Jahr 2021 auf Ihr Unternehmen ausgewirkt?
Das Geschäftsjahr 2021 war vor allem geprägt durch eine schlechte Planbarkeit. Die Strategie dafür ist recht einfach: auf Sicht fahren! Und genau so würden wir es wieder machen und werden es auch in 2022 verfolgen. Unsere Geschäftstätigkeit in 2021 wurde hauptsächlich durch Corona negativ beeinflusst. Die interne Kommunikation und besonders die Kommunikation mit unseren Partnern und Kunden lebt vom persönlichen Gespräch. Hier wurden Kompromisse zum Beispiel in Form von Videotelefonaten gefunden. Diese sind hilfreich und produktiv, werden aber nie das persönliche Gespräch ersetzen können!
Welches Resümee ziehen Sie für das Geschäftsjahr 2021, wie waren Ihre Erwartungen Ende 2020?
Die Dörken Coatings erwartet für das Jahr 2021 einen Umsatz über dem Niveau von 2020 – dies gilt sowohl für die Industrielacke als auch für die Baufarben im zweistufigen Vertrieb. Dabei sehen wir nach einem starken ersten Halbjahr eine Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte. Negativ beeinflusst wurde das Jahr durch deutlich gestiegene Energie-, Fracht- und Rohstoffkosten und Rohstoffknappheiten. Die Rohstoffengpässe haben jetzt schon negative Einflüsse auf die Produktivität unserer Kunden, wie zum Beispiel den Automobilsektor.
Wie entwickelt sich der Fachkräftemangel/Arbeitsmarkt?
Einerseits sind Mitarbeiter aus Unternehmen mit schlechter Geschäftsperspektive auf der Suche, andererseits sind Führungskräfte eher wenig wechselbereit. Insgesamt haben wir unser Team erfreulich durch Neueinstellungen verstärken können.
Wie schätzen Sie die weitere wirtschaftliche Entwicklung ein, für 2022 und die folgenden Jahre ein?
2022 und wahrscheinlich auch 2023 werden weiter dadurch geprägt sein, dass sie sowohl bei der Marktentwicklung als auch bei der Beschaffungssituation schlecht vorhersagbar sind. Wir gehen derzeit von einer Beruhigung der Märkte erst in 2023 aus.
Welche Prioritäten und Entwicklungsziele stehen 2022 für Ihr Unternehmen auf der Agenda?
Aus meiner Sicht liegt für uns alle die größte Chance für 2022 in der Normalisierung der Beschaffungssituation. Gleichzeitig werden die massiven Kostenerhöhungen, getrieben unter anderem durch Rohstoffkostenerhöhungen und Rohstoffengpässe, eine große Herausforderung darstellen. Insgesamt sehen wir zudem, wie weiterhin die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung immer wichtiger werden. So haben wir bereits Maßnahmen ergriffen, um höchste Flexibilität der Fertigung durch Digitalisierung aller Wertschöpfungsprozesse und höchste Nachhaltigkeit im Einsatz von Energie, Rohstoffen, Gebäuden und Maschinen zu erreichen.