Das Teilespektrum bei ERO ist sehr vielseitig in Form und Farbe, beschränkt sich aber auf kleinere Chargen. Aus diesem Grund wurde die ganze Lackierung auf Handbetrieb ausgelegt (Bilder: Kabe)

Weinbaumaschinen werterhalten

Mit einer Kombination von Primer, Pulverlack und Handbeschichtung gegen Oberflächenschäden

(Nov. 2019/OM) - Klima, Weinsäure und Chemikalien erfordern den bestmöglichen Korrosionsschutz von Weinbaumaschinen. Dafür setzt ein Hersteller erfolgreich auf ein speziell angepasstes Lacksystem.

Die ERO GmbH ist Deutschlands grösster Hersteller von Weinbaugeräten und -maschinen für den Einsatz im Weinbau-Aussenbereich. Ihre Produkte, wie die selbstfahrenden Traubenvollernter, werden besonders durch Weinsäure und Chemikalien stark beansprucht. „Unsere Maschinen kommen auch in den USA, Australien und Südafrika zum Einsatz. Für den Transport auf dem Seeweg ist ein zuverlässiger Korrosionsschutz unabdingbar“, beschreibt Georg Ehlen, Leiter Produktion bei ERO, eine weitere Herausforderung.

Lackierung in das neue Werk integriert

2014 plante die Geschäftsführung von ERO die Fertigung zu zentralisieren und ein neues Werk „auf der grünen Wiese“ zu bauen. Zur Verbesserung des Korrosionsschutzes sollte vor allem die elektrostatische Pulverbeschichtung angewandt werden, denn gegen die aggressive Weinsäure schützte der 2K-Nasslack in der Vergangenheit oft nur ungenügend. Die Pulverbeschichtung wurde bis dato extern vergeben. Da ERO für den Grossteil der Bauteile weiterhin Nasslack einsetzt, wollte man einen Systemanbieter an der Seite haben, der alle Farbtöne systemübergreifend aus einer Hand abgestimmt liefert.

Auf der PaintExpo 2016 in Karlsruhe traf ERO auf die Fachleute der Karl Bubenhofer AG. „Beides sind Familienbetriebe mit schlanken Strukturen. Wir verstanden uns sofort und kommunizierten ab dem ersten Tag auf Augenhöhe. Zusammen mit Geholit+Wiemer konnten wir ERO als Systemlieferant gleichermassen in Pulver- wie auch in Nasslackfragen kompetent beraten. Die von ERO geforderte Abstimmung unterschiedlicher Farbtöne zwischen Nass- und Pulverlack war der Beweis unserer Kompetenz“, sagt Markus Ammann, Gebietsverantwortlicher bei Kabe Pulverlack Deutschland GmbH. Die ausserhalb der RAL-Reihe liegenden Hausfarben ERO Rot und Grau sowie das Orange der Produktreihe Binger wurden nachgestellt, auf Musterplatten geprüft und nach den geforderten Korrosionstests vorgelegt.

Die Bauteile werden zweifach von Hand beschichtet, hier im Bild erfolgt die Grundierung mit einem Primer und einer Schichtdicke von 80 Mikrometer.

Handbeschichtung im Zweischichtverfahren

Das Teilespektrum bei ERO ist sehr vielseitig in Form und Farbe, beschränkt sich aber auf kleinere Chargen bis 50 Stück. Aus diesem Grund wurde die ganze Lackierung auf Handbetrieb ausgelegt. Für die Wandstärken von ein bis zehn Millimetern ist der Niedertemperatur-Pulverlack Polyflex PES-166-NT der Karl Bubenhofer AG die optimale Lösung. „Dieser spezielle Pulverlack für den Aussenbereich überzeugt mit hoher Wirtschaftlichkeit und Flexibilität in der Produktion. Er ist zudem mechanisch und chemisch äusserst beständig, was im Umfeld von Weinsäure ein grosser Vorteil ist“, so Markus Ammann.

ERO beschichtet die Teile im Zweischichtverfahren. Zuerst wird mit dem Polyflex EP-20-NT-GU Korroflex Primer mit 80 Mikrometer grundiert. Nach dem Einbrennen und Abkühlen werden die Bauteile mit glänzendem Niedertemperatur-Pulverlack gepulvert. Die Einbrennvorgänge erfolgen in zwei Kammeröfen bei 190-2000C für maximal 30 Minuten. Für jedes Teil wurde von Karl Bubenhofer AG die Einbrenndauer vorab geprüft und festgelegt. „Der durchdachte Ablauf und die zentrale Lage der Lackiererei im Zentrum des neuen Werks sichert eine schlanke, ergonomische und wirtschaftliche Produktion“, erklärt Produktionsleiter Ehlen.

Das ERO-Rot und Binger-Orange wurden von der Karl Bubenhofer AG im Labor exakt nachgestellt und auf den Pulverlack übertragen.

Beratung weit über den Lack hinaus

Rückblickend schätzt Georg Ehlen an der Zusammenarbeit besonders das hohe technische Verständnis, die weit über die Lackierung hinaus reichende Beratung und den unkomplizierten Service. Als Neuling musste ERO viel zum Thema Pulverbeschichtung lernen und war froh über die umfassenden Hilfestellungen. „Auch heute können wir die Fachleute der Kabe Pulverlackabteilung anrufen und wissen, dass uns umgehend geholfen wird. Diese Unterstützung hat wesentlich zur schnellen Inbetriebnahme und den Erfolg der neuen Beschichtung im Haus beigetragen“, sagt Georg Ehlen. Die Primer-Pulverlack-Kombination ist der Garant für langanhaltenden Korrosionsschutz. Abgestimmt auf den Nasslack von Geholit+Wiemer steht ein System zur Verfügung, das keine Farbabweichungen aufweist, ausgezeichneten Schutz bietet und den Kunden von ERO einen hohen Investitionsschutz der Weinbaugeräte sicherstellt.

► ERO GmbH

www.ero.eu

► Karl Bubenhofer AG

www.kabe-farben.ch