DFO: Zuviel des Guten

Kurzfassung

Immer wieder liegen die Ursachen von Beschichtungsproblemen wie Haftfestigkeitsstörungen oder unzureichende Korrosionsbeständigkeiten in einer mangelhaften Vorbehandlung. In diesem Fall führten bei einem silanbasierten Vorbehandlungsverfahren zu hohe Stoffmengenkonzentrationen zu Haftfestigkeitsproblemen.

Um Vorbehandlungsfehler aufzudecken, eignet sich die Kondenswasser-Konstantklima-Prüfung. Im vorliegenden Fall wiesen beschichtete Bauteile nach der Lagerung im Kondenswasser-Konstantklima eine starke Blasenbildung unter der Beschichtung auf. Das Bauteil aus Stahl war mit einer silanbasierten, zirkonhaltigen Passivierung behandelt worden. Zu Beginn der Untersuchungen wurde die chemische Zusammensetzung des Beschichtungsmaterials und des Substrates mittels energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDX) bestimmt. Die Beschichtungsunterseite im Bereich der Blase zeigte hohe Mengen an Eisenoxid und Zirkonium. Dies war war ein Hinweis auf einen kohäsiven Bruch innerhalb der Passivierungsschicht.

Zu hohe Konzentrationen der zirkonhaltigen Verbindungen im Bad führen zu dicken und spröden Passivierungsschichten, die zu kohäsiven Brüchen neigen. Um eine optimale Passivierungsqualität bei zirkoniumhaltigen Passivierungen zu gewährleisten sind die Bad-Hygiene und die relativ engen Toleranzen bei den Stoffmengenkonzentrationen die wichtigsten Parameter, die während des Prozesses.

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