Bleifreie Anode nicht nur für Hartchrom

Kurzfassung

Die neuartige umweltfreundliche Hybridanode kann beides: Sie kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern ist der Schlüssel, um selbst komplexe, 3D-gedruckte Bauteile mit einer hohen Präzision galvanisieren zu können.

In der Hartverchromung werden als Anodenwerkstoff aufgrund ihrer hohen chemischen Beständigkeit und ihres günstigen Preises häufig Blei oder Bleilegierungen eingesetzt. Allerdings wird Blei als reproduktionstoxisch und gesundheitsgefährdend eingestuft und wurde daher bereits in die REACH-Kandidatenliste aufgenommen. Aus diesem Grund werden bei einzelnen Anwendungen alternative Anodenwerkstoffe, wie platiniertes Titan oder Edelstahl, eingesetzt. Dies hat sich jedoch aufgrund der hohen Kosten nicht als wirklich überzeugende Lösung erwiesen. Auch lässt sich bei diesen Werkstoffen die Komplexität der Anodenform nicht erhöhen, um eine präzisere Beschichtung zu erreichen.

Die Neue Materialien Bayreuth GmbH, eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, und  S.P.T. surface plating technology haben eine neuartige, bleifreie Hybridanode entwickelt. Durch die Kombination von zwei gesundheitlich unbedenklichen und umweltkompatiblen Materialien konnte das kritische Blei substituiert werden. Die neu entwickelte Hybridanode besitzt einen Kern, der mit additiven Fertigungsverfahren hergestellt wird. Der Polymerkern wurde mittels Thermischen Spritzens metallisch beschichtet. Die neue Beschichtung weist keinerlei Rissbildung auf, auch nicht im Übergangsbereich zwischen beschichteter und unbeschichteter Oberfläche. In einem Lebensdauertest konnte nachgewiesen werden, dass sich sowohl die Stabilität, als auch die Schichtdicke der Hybridanode nach einer Betriebsdauer von 36 Tage nicht geändert haben.

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