Korrosion und die damit verbundenen Schäden werden meistens erst dann wahrgenommen, wenn massives Materialversagen eingetreten ist, das im schlimmsten Fall Menschenleben kostet wie beim Einsturz der Morandi-Brücke. Was der Verbraucher meist als „Rost“ kennt, ist ein gravierendes Problem: Korrosion kann überall dort entstehen, wo metallische Bauteile eingesetzt werden. Der „World Corrosion Awareness Day“ am 24. April 2020 weist auf dieses häufig auftretende, oft unterschätzte Schadensphänomen hin.
Die jährlichen Verluste, die in einem Industrieland wie Deutschland durch Korrosion verursacht werden, entsprechen in etwa 3-4 % des Bruttoinlandsproduktes. Gute Korrosionsschutzkonzepte stellen vor diesem Hintergrund einen enormen Wirtschaftsfaktor dar. Das Dechema-Forschungsinstitut in Frankfurt am Main betreibt seit mehr als 50 Jahren Korrosionsforschung und deckt dabei ein breites Spektrum an Korrosionsphänomenen ab, von wässrigen Umgebungen bis hin zu sehr heißen Gasatmosphären. Erstes Ziel der Korrosionsforscher ist es, zu verstehen, wie Korrosion entsteht. Auf dieser Grundlage entwickeln sie Korrosionsschutzkonzepte und korrosionsbeständige Werkstoffe, um zukünftige Korrosionsschäden zu vermeiden.