Softec GmbH
Geschäftsfelder: Software
Zielgruppen: Oberflächenveredler
Mitarbeiter: 20
Jahresumsatz: k.A.
Gesprächspartner: Michael Hellmuth, Geschäftsführer Softec GmbH
Was für ein Resümee ziehen Sie für das Jahr 2023?
Insgesamt hat sich die Lage wieder mehr normalisiert, also wie vor Corona. Besonders schön war, dass wir in diesem Jahr wieder auf vielen Branchenevents vor Ort dabei sein konnten. Dieser direkte Austausch ist für uns wichtig, um zu wissen, was die Branche bewegt und um neue, innovative Ideen zu diskutieren.
Waren sie 2023 noch von Lieferketten-Problemen betroffen?
Als ERP-Hersteller waren wir selbst nicht betroffen, sehen aber über unsere Kunden in der Oberflächentechnik das Thema Lieferkette als sehr wichtig an und stellen uns daher natürlich die Frage, wie unternehmensübergreifende Kommunikation verbessert werden kann. Hier bewegt sich gerade sehr viel, zum Beispiel mit dem Projekt „Manufacturing-X“ der Automobilbranche, um neue standardisierte Schnittstellen zu schaffen. Vernetzung innerhalb der Lieferkette ist das Digitalisierungsthema der kommenden Jahre.
Welche Rolle spielen für Ihr Unternehmen die Entwicklungen auf dem Energiesektor?
Für unsere Kunden spielen steigende Energiekosten eine große Rolle, weshalb wir uns auch damit beschäftigen, wie wir sie besser dabei unterstützen können, effizienter zu werden. Ein Ansatz dafür ist die Optimierung der Fertigungsplanung über energiespezifische Randbedingungen. Zum Beispiel könnten Schwankungen des Strompreises berücksichtigt werden, um energieintensive Prozesse auf kostengünstige Zeiträume zu legen.
In welchen Bereichen profitieren Sie gegebenenfalls von der verstärkten Nachfrage nach ressourceneffizienteren Prozessen/Anlagentechnik?
Softwareseitig betrachten wir hierzu verschiedene Aspekte. Beispielsweise die Verschleppung, die besser nachverfolgt werden kann, indem Artikel in verschiedene Verschleppungskategorien eingeteilt werden. Auch die bereits genannte Fertigungsplanung bietet Möglichkeiten zur Optimierung hinsichtlich der Ressourceneffizienz. Und die Lieferkette spielt erneut eine Rolle, da Daten aus vorherigen Produktionsschritten hinsichtlich der Qualität und Vorbehandlungen Auswirkungen auf die Effizienz der Beschichtung haben.
Welche Erwartungen haben Sie für dieses Jahr bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene? Was erwarten Sie speziell für die Tätigkeitsfelder Ihres Unternehmens?
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sorgen leider für Verunsicherung. Dem müssen wir aktiv begegnen und gerade deshalb effizienter werden, unter anderem durch die Digitalisierung. Dass Digitalisierung für immer mehr Unternehmen auf der Agenda steht, ist für uns eine durchaus positive Entwicklung und wir freuen uns, hier einen Beitrag für die Branche leisten zu können.
Welche Entwicklung erwarten Sie im nächsten Jahr auf dem Arbeitsmarkt?
Der Arbeitsmarkt ist ausgesprochen schwer einzuschätzen, insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel. Dieser wird zu Veränderungen auch in Bereichen führen, die bisher noch nicht viele Veränderungen erfahren haben. Im Bereich Softwareentwicklung wird KI eine Rolle spielen, die uns schon heute bei Programmieraufgaben unterstützen kann. Für Oberflächenveredler wird ein wichtiger Aspekt sein, dass Know-How auch bei einem Generationswechsel nicht verloren geht. Das Wissen von Mitarbeitern muss also mehr in die Systeme. Auch hier kann KI dabei unterstützen verschiedene Tätigkeiten zu vereinfachen und zu verbessern.
Welche Erwartungen haben Sie generell für 2024, welche Herausforderungen sehen Sie?
Wir werden weiterhin mit schwierigen Randbedingungen zu kämpfen haben, aber ich sehe das auch als Chance, weil jetzt Lösungen gefunden werden müssen. Bei Corona haben wir gesehen, wie schnell Digitalisierung umgesetzt werden konnte, wenn es notwendig ist. Hohe Energiekosten bleiben ein schwieriges Thema. Auch hier ist ein Umdenken, eine Zeitenwende, erforderlich. Wichtig ist nur, dass wir uns damit jetzt beschäftigen und die Entwicklungen tatsächlich beschleunigen, damit es am Ende keine Zeitlupenwende wird.