J. Wagner GmbH

GeschäftsfelderOberflächentechnik für Nasslack- und Pulverbeschichtung

Zielgruppen: Allgemeine Industrie

Mitarbeiter: 2000 weltweit

Jahresumsatz: k.A.

Gesprächspartner: Michael Müller, CEO der Wagner-Unternehmensgruppe

Was für ein Resümee ziehen Sie für das Jahr 2023?
Global gesehen war 2023 wieder ein schwieriges Jahr. Nach den Corona-Jahren sind die Zeiten durch den Ukraine-Krieg und Nahost-Konflikt noch herausfordernder geworden. Da wir breit aufgestellt sind, konnten wir jedoch wieder ein Rekordergebnis im Auftragseingang und Umsatz erzielen.

Waren sie 2023 noch von Lieferketten-Problemen betroffen?
Probleme in den Lieferketten hatten wir nicht mehr. Local Sourcing steht nach wie vor auf unserer Agenda, da wir durch die lokale Produktion auch unseren CO2-Footprint deutlich verringern können.

Welche Rolle spielen für Ihr Unternehmen die Entwicklungen auf dem Energiesektor?
Im Bereich Nachhaltigkeit sind wir schon länger sehr aktiv. Ein eigenes Team ist bei uns dafür verantwortlich, dieses Thema übergreifend für die gesamte Unternehmensgruppe voranzutreiben. Im Rahmen des CSRD-Reporting haben eine Wesentlichkeitsanalyse und die Analyse unseres Energieverbrauchs gezeigt, dass wir im Branchenvergleich bereits sehr gut aufgestellt sind. Als Folge haben wir unter anderem zusammen mit Bosch Climate Solutions konkrete Maßnahmen abgeleitet, um die Emissionen über alle Standorte hinweg noch weiter zu senken, beispielsweise durch die Investition in Photovoltaikanlagen. Das Ziel Klimaneutralität wollen wir sehr zeitnah erreichen.

Welche Erwartungen haben Sie für 2024, was die Energiepreise angeht?
Ich erwarte eine Preisstagnation auf hohem Niveau, aber keine Energieknappheit.

In welchen Bereichen profitieren Sie gegebenenfalls von der verstärkten Nachfrage nach ressourceneffizienteren Prozessen/Anlagentechnik?
Ressourceneffizienz spielt für unser Technologien eine wesentliche Rolle. Beispielsweise bieten wir schon länger spezielle Energieeffizienz-Pakete für unsere Anlagen an. Damit konnten wir es bereits Kunden ermöglichen, Fördergelder aus dem Umweltinnovationsprogramm der Bundesregierung zu bekommen.

Welche Erwartungen haben Sie für dieses Jahr bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene? Was erwarten Sie speziell für die Tätigkeitsfelder Ihres Unternehmens?
Die wirtschaftliche Entwicklung ist aktuell schwach und wird 2024 auch schwach bleiben. Europa wird sich in Summe langsamer erholen als die USA und Asien. Deutschland ist wirtschaftlich gesehen das Schlusslicht in Europa. Das liegt in meinen Augen vor allem an den großen Versäumnissen der deutschen Energie- und Wirtschaftspolitik. Es bleibt fraglich, inwiefern dieser Rückstand in den nächsten Jahren aufgeholt werden kann.

Welche Entwicklung erwarten Sie im nächsten Jahr auf dem Arbeitsmarkt?
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt sehe ich für die nächsten Jahre durchwachsen. Die Sparmaßnahmen und Firmeninsolvenzen werden dazu führen, dass es wieder mehr Kapazitäten geben wird. Mit unserer Kampagne „Powered by talents“ präsentieren wir uns als starken und attraktiven Arbeitgeber, um neue Talente für uns zu begeistern. Da wir weltweit stark vernetzt sind, wollen wir künftig auch den globalen Arbeitsmarkt intensiver nutzen und wichtige Kompetenzen dezentralisieren, etwa im Bereich Data Science oder künstliche Intelligenz.

Welche Erwartungen haben Sie generell für 2024, welche Herausforderungen sehen Sie?
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024 wird wirtschaftlich gesehen sicher ähnlich schwierig wie 2023. Der VDMA rechnet im Maschinenbau sogar mit einem realen Umsatzrückgang von -2% (Stand: November 2023). Bis dahin wird auch der Auftragsbestand abgearbeitet sein. In der zweiten Jahreshälfte 2024 rechne ich mit einer sukzessiven Erholung der wirtschaftlichen Lage.