Fertigstellung in Rekordzeit
Aufgebaut wurde die neue Halle inklusive der Lackiertechnik in nur sieben Monaten. Meeh stellte dafür einen Leitmonteur nach Saint Vith ab, der gemeinsam mit den Huppertz-Monteuren die Installation vornahm, sodass diese die Anlage von Grund auf kennen lernen konnten. Das Zeitfenster war straff gesteckt, denn Mitte November 2019 sollte die neue Anlage bereits in Betrieb gehen: „Das war ein echter Kraftakt“, heißt es unisono von den Huppertz. „Die neue Anlage ist quasi die Luxusausführung der vorherigen Technik“, sagt Karl-Heinz Huppertz. Während diese auf einer Fläche von 1500 m² untergebracht war, hat sich die Fläche nun verdreifacht. Um den Großbauteilen Rechnung zu tragen, sind die Traversen 14 statt 10 m lang; die maximalen Dimensionen der Bauteile betragen 14 m in der Länge, 2,5 m in der Breite und 3,1 m in der Höhe.
„In den Vorbehandlungskabinen fahren automatisierte Waschkränze längs über die Bauteile, sodass diese komplett umspült und abschließend mit einer chromfreien Passivierung versehen werden“, erklärt Dietmar Damm. Über einen Pumpensumpf gelangen die Flüssigkeiten nach einer Filtration mittels Beutelfilter zurück in die Vorlagebehälter.
Sämtliche Prozessmedien, also Vorlagebecken für Beize, Phosphat, Passivierung und die Kreislaufspülbehälter, befinden sich in einem Gang zwischen den Modulen. Durch diese Vorbehandlung erzielen die Oberflächen bei Huppertz auf Wunsch die Korrosionsschutzkategorie bis C5.Anschließend werden die Werkstücke über die elektrische Querfahrbühnen in den Haftwassertrockner gefahren, der über Bypassklappen mit dem Einbrennofen verbunden ist. So gelangt die Abwärme des Ofens in den Trockner, was die Betriebskosten spürbar senkt. Die Bypassklappen sorgen für einen konstanten Lufthaushalt und konstante Temperaturführung“, erklärt Dietmar Damm. Der Einbrennofen verfügt über fünf Traversenplätze, sodass jedes Bauteils die seiner Materialstärke entsprechende Verweilzeit erhält. Links vom Trockner befindet sich die manuelle Pulverkabine mit Bodenabsaugung und Zuluftführung über die Kabinendecke. Hier hat Metallbauexperte Huppertz zwei seitliche Hebebühnen mit Tiefenverstellachse integriert, die den Werkern gerade bei Großbauteilen das Beschichten erheblich erleichtern.